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Ulm: Entdecken Sie die beeindruckende Geschichte der Bundesfestung

Entdecke die beeindruckende Geschichte der Bundesfestung Ulm, die auf Napoleons Initiative hin entstand und bis heute mit spektakulären Festungsanlagen in Ulm und Neu-Ulm begeistert!

In Ulm, Baden-Württemberg, erhebt sich eine beeindruckende Festungsanlage, die nicht nur historisch von Bedeutung, sondern auch die besterhaltene ihrer Art in Europa ist. Diese Festung geht zurück auf die Zeit nach der Schlacht von Waterloo, als Napoleon Bonaparte auf typisch napoleonische Weise das europäische Machtspiel beeinflusste. Die vier großen Mächte der damaligen Zeit – Österreich, Großbritannien, Preußen und Russland – hatten beschlossen, eine Reihe von Festungen zum Schutz vor künftigen Übergriffen zu errichten.

Der Bau der Bundesfestung Ulm begann im Jahr 1841, nachdem sich die Mächte in einer schwierigen Entscheidung auf diesen strategischen Standort geeinigt hatten. Ulm wurde aufgrund seiner geographischen Lage an der Donau ausgewählt, und die nahegelegene Stadt Neu-Ulm wurde ebenfalls in die Planung miteinbezogen. Diese Festungsanlage war nicht nur als militärische Einrichtung konzipiert, sondern auch als Symbol für ein gemeinsames Sicherheitsinteresse der beteiligten Staaten.

Ein militärisches Bauwerk der Superlative

Die Bundesfestung Ulm wurde über einen Zeitraum von 1842 bis 1859 unter der Leitung des preußischen Festungsbaudirektors Moritz Karl Ernst von Prittwitz und Gaffron errichtet. Es waren bis zu 10.000 Arbeiter an diesem monumentalen Projekt beteiligt. Im Frieden sollten hier bis zu 5.000 Soldaten stationiert werden und im Kriegsfall sogar bis zu 20.000. Um das enorme Potenzial dieser Anlage deutlich zu machen, wurden in den Planungen sogar bis zu 100.000 Soldaten als mögliche Besatzung in Betracht gezogen.

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Ein herausragendes Merkmal der Bundesfestung ist das so genannte Polygonalsystem, das eine moderne Form von Verteidigungsanlagen repräsentiert. Der geschlossene, polygonale Mauerzug um Ulm und Neu-Ulm war von einer Reihe von Forts umgeben, die weiter im Umland verteilt waren. Diese Bauweise war möglich, weil die Stadt von Hügeln umgeben war, die die Verteidigung der Anlage erheblich verbesserten.

Von der Bundesfestung zur Reichsfestung

Nach der Auflösung des Deutschen Bundes im Jahr 1866 und dem Rückzug der österreichischen Truppen wurde die Festung unter dem Namen „Reichsfestung“ bekannt, als im Jahr 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde. Von nun an war die Verwaltung der Festung in den Händen württembergischer und bayerischer Truppen. Auch wenn einige Teile der Festung im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, blieb der Großteil der Bausubstanz erhalten, was die Bundesfestung Ulm zu einem der größten Festungsmonumente Europas gemacht hat.

Der status der Festungsanlage währte bis 1938, als er aufgehoben wurde. Viele der ursprünglichen Strukturen sind nach wie vor sichtbar, aber einige sind vom Verfall bedroht. Besonders die Forts sowie verschiedene Betonanlagen der Reichsfestung sind gefährdet, und es sind dringend Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

Eines der spektakulärsten Bauwerke der Bundesfestung ist die auf dem Michelsberg gelegene Zitadelle. Die Wilhelmsburg, die 1848 fertiggestellt wurde, ist heute ein beliebter Veranstaltungsort und hat eine tatsächliche Fläche von mehr als 24.000 Quadratmetern. Diese Zitadelle diente über die Jahre diverse Zwecke, angefangen als Kaserne bis hin zu einem Flüchtlingslager nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Fortbildungsangebote und öffentliche Veranstaltungen, die durch Gruppen wie den Förderkreis Bundesfestung Ulm organisiert werden, tragen dazu bei, die Geschichte und Bedeutung dieser eindrucksvollen Anlage am Leben zu halten. Besucher können zahlreiche Teile der Festung besichtigen und mehr über die Geschichte der Bundesfestung erfahren.

Für die, die nicht nur einen Tag in der Stadt verbringen wollen, empfiehlt es sich, mehrere Tage in Ulm zu bleiben, um die verschiedenen Aspekte dieser monumentalen Anlage zu erkunden. Es ist eine Einladung, die Geschichte hautnah zu erleben und die Überbleibsel einer faszinierenden militärischen Vergangenheit zu entdecken.

Weitere Informationen zur Geschichte und zu Führungen sind auf der Homepage des Förderkreises Bundesfestung Ulm zu finden, sodass Interessierte tiefere Einblicke in diese beeindruckende Festungsanlage gewinnen können.


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Quelle
op-online.de

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