In der Nacht vom 1. auf den 2. September 2021 brach im Badischen Hof in Baden-Baden ein verheerender Brand aus, der erhebliche Schäden an dem historischen Luxushotel hinterließ. Die Versicherung, die nach dem Vorfall einen Betrag von rund 37,5 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Hotels aufbringen musste, hat nun eine Klage gegen den TÜV Süd eingereicht. Der Rechtsstreit wurde am Freitag am Landgericht verhandelt.
Die Versicherung erhebt Vorwürfe bezüglich der Überprüfungen, die der TÜV Süd in der Vergangenheit durchgeführt hat. Trotz regelmäßiger baurechtlicher Kontrollen hätten die Fachleute übersehen, dass die Sprinkleranlage des Hotels nicht ausreichend dimensioniert war, um einen Brand im Dachbereich zu bekämpfen. Als der Brand in einem Lagerraum ausbrach, konnte die nicht leistungsfähige Sprinkleranlage nicht rechtzeitig eingreifen, was zu einer rasanten Ausbreitung des Feuers führte.
Kritik an unzureichender Überprüfung
Außerdem wird dem TÜV Süd sowie einem verantwortlichen Mitarbeiter vorgeworfen, dass sie nicht festgestellt hätten, dass über einen bestimmten Wandhydranten kein ausreichender Wasserdruck aufgebaut werden konnte. Diese Mängel trugen zur Schwere des Vorfalls bei, bei dem der gesamte Dachstuhl des Hotels und Teile der unteren Stockwerke beschädigt wurden. Zudem führte das Löschwasser zu weiteren Schäden im Keller des Gebäudes, was den Gesamtschaden auf etwa 55 Millionen Euro ansteigen ließ.
Die zuständigen Ermittlungsbehörden, einschließlich der Kriminalpolizei, untersuchten den Verdacht auf Brandstiftung durch einen ehemaligen Mitarbeiter des Hotels. Dieses Verfahren wurde jedoch bereits im Jahr 2022 eingestellt, ohne dass konkrete Ergebnisse vorgelegt werden konnten.
Der Badische Hof ist nicht nur ein Hotel, sondern auch ein bedeutendes historisches Bauwerk. Als ältestes Palasthotel in Deutschland wurde es zwischen 1807 und 1809 aus einem früheren Kapuzinerkloster errichtet. Seit der Brandkatastrophe ist eine umfassende Sanierung des Denkmalobjekts der Hotelkette Radisson Blue in Planung, die voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein wird.
Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, insbesondere bezüglich der Verantwortung des TÜV Süd und der Standards, die bei baulichen Sicherheitsprüfungen angewandt werden. Die laufenden Verfahren und die damit verbundenen finanziellen Forderungen sind entscheidend für die Zukunft des Badischen Hofs und seiner bedeutenden Rolle in Baden-Baden.
Eine umfassendere Analyse dieser Thematik könnte weitere Erkenntnisse über die Standards in der Hochbauprüfungen und deren Bedeutung für die Sicherheit in öffentlichen Gebäuden liefern, wie www.feuerwehrmagazin.de berichtet.
