Baden

Steinheimer Meteoriteneinschlag: Neue Erkenntnisse über zwei Ereignisse

Der Meteoritencrash vor 14 Millionen Jahren formte das Steinheimer Becken in Baden-Württemberg und zeigt jetzt, dass es nicht mit dem Nördlinger Ries verbunden ist – aufregende wissenschaftliche Entdeckungen warten!

Im malerischen Steinheim am Albuch, Baden-Württemberg, liegt ein geheimnisvolles geologisches Phänomen, das vor etwa 14 Millionen Jahren durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag entstand. Lange Zeit wurde angenommen, dass der Meteorit, der das Steinheimer Becken formte, mit einem ähnlichen Ereignis im benachbarten Nördlinger Ries in Korrelation stand. Doch jüngste Forschungen deuten darauf hin, dass diese Theorie überholt ist.

Der Meteorit, der in Steinheim einschlug, war geschätzte 100 bis 150 Meter groß und prallte mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Kilometern pro Sekunde auf die Erde. Der daraus resultierende Krater hat einen Durchmesser von etwa 3,5 Kilometern und hinterließ eine Explosionskraft, die der von 18.000 Hiroshima-Bomben entspricht. Die enormen Temperaturen und Drücke bei diesem Einschlag haben eine wilde Landschaft hinterlassen, die später durch einen Kratersee ergänzt wurde.

Die Erkenntnisse rund um den Meteoriteneinschlag

Dr. Elmar Buchner, ein führender Wissenschaftler in diesem Bereich, hat gemeinsam mit ehemaligen Kollegen herausgefunden, dass der Steinheimer Einschlag nicht zeitgleich mit dem Nördlinger Ries erfolgt ist, wie man früher dachte. Stattdessen geschah er rund 500.000 Jahre später. Dies wirft ein neues Licht auf die geologischen Entwicklungen in der Region. Die Annahme von zwei voneinander unabhängigen Himmelskörpern, die getrennte Einschläge verursachten, gewinnt zunehmend an Glaubwürdigkeit.

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Ein kleiner, jedoch bedeutender Fund stammt aus dem Steinheimer Meteorkratermuseum. Ein zwei Zentimeter kleiner Splitter, der als Teil des Meteoritens identifiziert wurde, stützt die Theorie, dass der Steinheimer Krater von einem Eisen-Meteoriten entstand, im Gegensatz zu dem Gesteinsmeteoriten, der das Nördlinger Ries formte. Buchner merkt an, dass die Theorie eines zeitgleichen Ereignisses nun als unwahrscheinlich gilt.

Unterschiedliche Spuren der Meteoriten

Ein weiterer unterstützender Beweis ist die Beobachtung, dass vom Nördlinger Meteoriten ausgelöste Erdbeben über Hunderte von Kilometern hinweg nachweisbar sind, sogar bis in die Schweiz. Diese bruchstückhaften Beweise verdeutlichen die massive Natur der Ereignisse und heben die geologischen Unterschiede zwischen den zwei Kratern hervor.

Beeindruckend ist auch die geografische Lage: Obwohl Auswurfmaterialien des Ries-Meteoriten überall in der Umgebung des Steinheimer Beckens nachgewiesen werden konnten, fehlen diese Spuren im Krater selbst. Laut Dr. Buchner spricht dies deutlich für die Theorie der zwei getrennten Ereignisse.

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Der Meteoriteneinschlag in Steinheim gab nicht nur ein prägnantes geologisches Zeitzeugnis; er schuf auch Lebensräume. Nach dem Einschlag bildete sich ein Kratersee, der bis heute eine Vielzahl von Fossilien bewahrt hat. Über 230 Tier- und 90 Pflanzenarten konnten seither dokumentiert werden, die Einblicke in das Leben während der Tertiärzeit bieten.

Das Meteorkrater-Museum in Sontheim, das seit 1978 existiert, bietet Besuchern die Möglichkeit, mehr über diese faszinierende geologische Geschichte zu erfahren. In der Ausstellung werden nicht nur die Ereignisse rund um den Einschlag behandelt, sondern auch Aspekte des Lebens in dieser Region zu Zeiten des Miozäns präsentiert.

Der Steinheimer Krater bleibt somit nicht nur ein geologisches Highlight in Deutschland, sondern auch ein Ort von großer wissenschaftlicher Bedeutung, der die Geschichte der Erde auf eindrucksvolle Weise erzählt und erklärt.

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