Baden

Neue Pflegeausbildung: Kritik an Verlust der Kinderkrankenpflege

Kritik an der neuen Pflegeausbildung in Baden-Württemberg: Der Wegfall spezieller Kenntnisse für die Kinderkrankenpflege sorgt für Unmut, während der Fachkräftemangel weiter wächst!

Kritik und Unsicherheiten über die neue Pflegeausbildung in Deutschland: Viele Fachleute sehen die umfassende Reform als unzureichend an. Insbesondere die Einschränkung in der spezialisierten Ausbildung, vor allem für die Pflege kranker Kinder, erregt Besorgnis unter Klinikbetreibern und Experten.

Im Jahr 2020 wurden die Ausbildungsberufe in der Pflege vereinheitlicht, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Plan: Die bisherigen Ausbildungen in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammenzuführen. Das Ziel war es, die neue generalistische Pflegeausbildung für mehr Bewerber attraktiv zu machen. Trotz dieser Bemühungen zeigen die neuesten Statistiken des Statistischen Landesamtes, dass das Interesse an Pflegeberufen stagnierte. Nur etwa 7.300 Menschen haben im vergangenen Jahr eine Ausbildung begonnen, was ungefähr dem Niveau vor der Reform entspricht.

Kritik von verschiedenen Seiten

Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass die Reform vor dem herausfordernden Hintergrund der Pandemie startete. Minister Manne Lucha (Grüne) stellte fest, dass die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden wurden und die Qualität der Ausbildung erhalten blieb. Doch die Kritik ist unüberhörbar. Besonders die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) hebt hervor, dass den Kliniken nun die hoch spezialisierten Fachkräfte für Kinder- und Altenpflege fehlen. Um die erforderliche Versorgung zu gewährleisten, seien gezielte Nachschulungen für Absolventen notwendig.

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Die Mannheimer Akademie für soziale Berufe spricht zudem die zunehmende Bürokratie an, die viele Ausbildungsstätten dazu veranlasst hat, die Pflegeausbildung aufzugeben. Die Akademie fordert weniger bürokratische Hürden, um den Beruf attraktiver zu gestalten. Es müsse mehr Wert auf die praktischen Kompetenzen gelegt werden, um den ausgebildeten Fachkräften die Herausforderungen im Beruf zu erleichtern.

Ein weiteres Problem ist die geringe Inanspruchnahme der Wahlfreiheit in der Ausbildung. Nur ein kleiner Teil der etwa 6.500 Auszubildenden des ersten Jahrgangs entschied sich für eine Spezialisierung in den Vertiefungsfächern wie Kinder- oder Altenpflege. Dies lässt darauf schließen, dass das Interesse an diesen Bereichen möglicherweise nicht ausreicht, um den zukünftigen Bedarf zu decken.

Auswirkungen auf die Praxis

Die Folgen sind bereits spürbar: So berichten die SLK-Kliniken in Heilbronn von einem Rückgang der Bewerbungen für die Ausbildungsrichtung Pädiatrie. Die praktische Ausbildung in der Pädiatrie beträgt für generalistisch ausgebildete Pflegekräfte lediglich 120 Stunden. Um die Fachkenntnisse zu vertiefen, haben die SLK-Kliniken ein Weiterbildungsprogramm mit dem Titel „Fit für Pädiatrie – Exzellente Pflege für kleine Helden“ ins Leben gerufen. Dies soll den Teilnehmern ermöglichen, bis zu 360 Stunden Weiterbildung zu erhalten.

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Laut Aussagen der Kliniken ist es entscheidend, die spezifischen Inhalte der Kinderkrankenpflege intensiver zu vermitteln, da die abgeschaffte Spezialisierung dazu führt, dass diese Kenntnisse nicht mehr ausreichend gewährt werden können. Ein Beispiel dafür ist Jan Steffen Jürgensen, Vorstand im Klinikum Stuttgart, der klarmacht, dass die speziellen Inhalte der Kinderkrankenpflege nicht mehr die Intensität erreichen, die nötig wäre.

Auch einige Altenpflegeeinrichtungen kämpfen mit der Reform: Ihre Auszubildenden ziehen es oft vor, in der Akutpflege im Krankenhaus zu arbeiten, was die Verfügbarkeit von Fachkräften in der Altenpflege weiter gefährdet. Die gewachsenen Anforderungen an die Relevanz und die Umstellung auf eine generalistische Ausbildung werfen Fragen auf, wie dies langfristig alle Bereiche der Pflege betreffen wird.

Trotz all dieser Herausforderungen gibt es auch positive Aspekte für die Absolventen: Sie können mit einem anerkannten Abschluss in verschiedenen Bereichen tätig sein. Auch die EU-weite Vergleichbarkeit und Anerkennung ihrer Abschlüsse könnte durch die Reform gefördert werden.

Insgesamt bleibt die Diskussion um die neue Pflegeausbildung ein heißes Thema, das Kritik und Unsicherheiten birgt. Man wird abwarten müssen, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Reform tatsächlich in der Lage ist, die Herausforderungen des wachsenden Bedarfs an Pflegefachkräften zu bewältigen. Für detaillierte Informationen und tiefere Einblicke in die Materie, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.welt.de.

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