Baden-Baden/Rastatt, 04.10.2024, Bericht: Redaktion
Die NABU Ortsgruppe Rastatt hat sich in einer kürzlich veröffentlichten Presseerklärung vehement gegen die Pläne des Landratsamtes Rastatt gewandt, die von dem grünen Gesundheitsminister Manne Lucha unterstützt werden. Im Fokus der Kritik steht der geplante Bau der Querspange im Rastatter Süden, ein Projekt, das auch von wichtigen politischen Akteuren wie dem Abgeordneten Hans-Peter Behrens und dem Oberbürgermeister Dietmar Späth vorangetrieben wird.
Ein zentraler Punkt der NABU-Ablehnung ist der Standort «Am Münchfeldsee», wo die Klinikneubaupläne angesiedelt werden sollen. Die NABU-Ortsgruppe betont, dass die Vorhaben mehr mit einer aggressiven Standortpolitik als mit verbesserten Gesundheitsversorgung zu tun hätten. Zudem sei der potentielle Schaden für die Natur an diesem Ort irreparabel.
Umwelt- und Naturschutz im Fokus
In ihrer Erklärung verweist die NABU Ortsgruppe darauf, dass die Planungen für die Straßenverbindung zwischen der B3 und der L75 bereits im Jahr 2011 aus naturschutzrechtlichen Gründen aufgegeben wurden. Diese Entscheidung verdeutlicht bereits, dass Naturschutz an diesem Standort eine zentrale Rolle spielt. Dennoch wurde die Planung 2016 wieder aufgenommen, um weniger sensible Lebensräume zu belasten.
Die aktuelle Planung sieht eine Trassenführung vor, die etwa 50 Meter nördlich der ursprünglichen Planung verläuft, direkt am Münchfeldsee. Die NABU Ortsgruppe äußert Unverständnis darüber, warum diese neue Variante als weniger schädlich eingestuft wird. Eine Umweltverträglichkeitsstudie aus dem Mai 2022 bestätigt, dass im geschützten Gebiet zahlreiche empfindliche Arten wie Amphibien und Fledermäuse vorkommen, was die Bedenken der NABU nur verstärkt.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Bau eines 3 Meter hohen Straßendamms durch das empfindliche Habitat. Dies könnte katastrophale Folgen für die Tierarten in der Region haben, die möglicherweise zurückgedrängt oder sogar ausgelöscht werden könnten. Die NABU hebt zudem hervor, dass die geplante Trasse die Vernetzung von Biotopen erheblich stören würde. Laut den Gesetzen zum Schutz von Natur und Artenvielfalt ist diese Vernetzung jedoch entscheidend für den Erhalt bedrohter Arten.
Der angesprochene Wildtierkorridor, der südlich von Rastatt geplant ist, ist ein wichtiger Aspekt der ökologischen Vernetzung und steht direkt im Konflikt mit den Bauplänen der Querspange. Eine Störung dieses Korridors könnte nicht nur die Bewegung von Wildtieren erheblich behindern, sondern auch dazu führen, dass bedrohte Arten noch weiter gefährdet werden.
Die NABU Ortsgruppe Rastatt fordert daher die sofortige Einstellung der Planungen für die Querspange, um der heimischen Natur und ihrer Vielfalt wieder Vorrang einzuräumen. Der Schutz unserer Umwelt muss als vorrangige Aufgabe angesehen werden, insbesondere wenn es um den Erhalt geschützter Arten geht. Diese Position wird durch die Bedenken, die in der Erklärung vom 3. Oktober 2024 zum Ausdruck kommen, untermauert.
Für weiterführende Informationen über die Hintergründe und Details der Situation, siehe den Bericht auf www.goodnews4.de.
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