Baden

Jakobskreuzkraut: Gefahr für Tiere oder Teil unseres Ökosystems?

Warnung aus Baden-Württemberg: Das giftige Jakobskreuzkraut breitet sich rasant aus und bedroht Pferde und Rinder – jetzt ist Handeln gefragt!

Die Verbreitung des Jakobskreuzkrauts im Südwesten hat alarmierende Ausmaße angenommen. Diese giftige Pflanze stellt nicht nur eine Gefahr für Nutztiere wie Pferde und Rinder dar, sondern zeigt auch, wie sich klimatische Veränderungen auf die regionale Flora auswirken. Aniela Arnold, Landschaftsökologin des NABU Baden-Württemberg, erklärt, dass das Summen von Biodiversität in trockenen und sonnigen Lebensräumen auf das Wachstum des Jakobskreuzkrauts zurückzuführen ist.

Die Gefahren des Jakobskreuzkrauts

Das Jakobskreuzkraut ist leicht an seinen leuchtend gelben Blüten zu erkennen. Aniela Arnold beschreibt die Blätter der Pflanze als „etwas, das an eine zerrupfte Feder erinnert“. Die Toxizität wird durch Pyrrolizidinalkaloide verursacht, die laut dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg leberschädigende Wirkungen haben und als krebserregend gelten. Bei Menschen können diese Giftstoffe ernsthafte gesundheitliche Schäden hervorrufen und bei Tieren, insbesondere bei Pferden, sogar tödlich sein, wenn sie in großen Mengen aufgenommen werden. Besonders riskant ist die Lage, wenn das Jakobskreuzkraut in das Heu gelangt, da die Bitterstoffe verschwinden, aber das Gift bleibt zurück.

Ökologische Aspekte der Pflanze

Das Jakobskreuzkraut ist in ganz Baden-Württemberg verbreitet, besonders oft an extensiv genutzten Flächen. Dominik Modrzejewski, Pflanzenbaureferent beim Landesbauernverband Baden-Württemberg, weist darauf hin, dass es in höheren Lagen ein wiederkehrendes Problem darstellt. Einmal etabliert, ist es mühsam, die Pflanze wieder loszuwerden.

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Bekämpfung und Entfernung der Pflanze

Die Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts sollte idealerweise zu Beginn der Blüte erfolgen, die etwa im Juni oder Juli beginnt. Kerstin Grant, Referentin für Grünlandbotanik, empfiehlt, die Pflanze mit der Wurzel zu entfernen. Wichtig ist es, die abgeschnittenen Pflanzen umgehend von der Fläche zu entfernen und nicht in den Kompost zu geben, um eine erneute Verbreitung zu vermeiden.

Ein zweischneidiges Schwert

Trotz ihrer giftigen Eigenschaften spielt das Jakobskreuzkraut auch eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Aniela Arnold betont, dass die Pflanze wichtigen Insekten wie Wildbienen und manchen Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle dient. Insbesondere die Raupen des seltenen «Jakobskrautbär» ernähren sich ausschließlich von dieser Pflanze. Daher stellt sich die Frage der Balance: Während das Kraut in Futterwiesen beseitigt werden sollte, kann es an Straßenrändern durchaus stehen bleiben, um die Artenvielfalt zu unterstützen.

Die Herausforderung durch den Klimawandel

Die wachsende Verbreitung des Jakobskreuzkrauts ist auch ein Indikator für die Auswirkungen des Klimawandels. Immer trockenere Sommer schaffen ideale Bedingungen für das Gedeihen dieser Pflanze, was bedeutet, dass Landwirte und Tiere zunehmend gefährdet sind. Strategien zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts müssen verstärkt in den Fokus gerückt werden, um sowohl die landwirtschaftliche Praxis zu sichern als auch um den ökologischen Nutzen der Pflanze zu berücksichtigen. Der Schutz der Biodiversität und die gesunde Entwicklung der natürlichen Lebensräume sollte somit Hand in Hand mit der Bekämpfung der gesundheitlichen Risiken erfolgen.

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