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Hörstörungen bei Neugeborenen: Ratgeber für frische Eltern in Karlsruhe

In Karlsruhe ist es ein entscheidendes Problem: Hörstörungen bei Neugeborenen sind selten diagnostizierte Fallstricke, doch ohne Fachärzte drohen den Kleinen sprachliche Rückschläge!

Etwa eines von 1000 Neugeborenen wird mit einer Hörstörung geboren, was eine frühe Diagnosestellung besonders wichtig macht. Schnelle Maßnahmen können entscheidend für die Entwicklung bis hin zur Schule sein. Dennoch ist in Baden-Württemberg die Anzahl der spezialisierten Ärzte für solche Hörstörungen erschreckend gering. Dies wurde kürzlich von Monika Tigges, der Leiterin der Phoniatrie und Pädaudiologie am Städtischen Klinikum Karlsruhe, hervorgehoben.

Die Problematik ist nicht neu, aber sie wird zunehmend ernsthaft angegangen, vor allem seitdem das Neugeborenen-Hörscreening vor einigen Jahren zur Pflicht wurde. Dieses Screening wird nur wenige Tage nach der Geburt durchgeführt. Dabei wird durch ein Gerät ein Ton in das Ohr des Neugeborenen abgegeben, und das Echo wird gemessen. Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um potenzielle Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen. Tigges erklärt, dass etwa vier von 1000 Neugeborenen in diesem Screening Anomalien zeigten. Genauer gesagt, eines von 1000 Neugeborenen hat eine bestätigte Hörstörung.

Die Herausforderungen der Diagnosestellung

Die Spezialisten für Audiologie sind vor allem in größeren Kliniken zu finden. Außerhalb dieser Einrichtungen ist es laut Tigges eine Herausforderung, Fachärzte für Hörstörungen zu finden, wobei die Zahl der niedergelassenen Spezialisten vielleicht nur ein paar Dutzend in ganz Baden-Württemberg beträgt. Diese Knappheit führt dazu, dass betroffene Familien oft lange Wartezeiten für eine Diagnose und notwendige Therapien in Kauf nehmen müssen. Die frühzeitige Diagnose ist jedoch entscheidend, denn verspätete Erkennung kann dazu führen, dass Kinder Logopädie benötigen oder nicht in Regelschulen integriert werden können.

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Eine der Herausforderungen liegt im Zugang zu spezialisierten Behandlungen. Obwohl das Screening verpflichtend ist, gibt es nur begrenzten Zugang zu Fachärzten, die die Tests durchführen und die notwendigen Folgeuntersuchungen zur Bestätigung der Diagnose veranlassen können. Dies kann je nach Region unterschiedlich stark ausgeprägt sein, verstärkt jedoch insgesamt die Dringlichkeit, die Versorgung für betroffene Familien zu verbessern.

Tigges betont: „Je später eine Hörstörung erkannt wird, desto größer ist das Risiko, dass Kinder Schwierigkeiten beim Sprechenlernen haben und einen Sonderbedarf benötigen.“ Es ist bekannt, dass die sprachliche Entwicklung eng mit der Hörfähigkeit verknüpft ist. Daher ist es von äußerster Wichtigkeit, dass frühzeitig geeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.

Während akustische Hörgeräte bei weniger schweren Schäden oft ausreichen, benötigen schwerere Fälle möglicherweise komplexere Lösungen, wie beispielsweise Cochlea-Implantate, die dem Hörnerv elektrische Impulse zuführen. Diese Technologien bieten Kindern mit schwereren Hörstörungen die Möglichkeit, die Welt des Hörens zu erleben und grundlegende Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln.

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Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung durch einen ausreichenden Fachärztesatz bleibt eine große Herausforderung. Wenn die Situation so bleibt, wird möglicherweise eine größere Diskussion über die Erhöhung der Anzahl von Ärzten in diesem Spezialgebiet notwendig sein, um den Bedarf der betroffenen Familien zu decken. Die gesundheitliche Versorgung von Neugeborenen mit Hörstörungen ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftspolitische Herausforderung, die dringend angegangen werden muss.

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