Die Fußball-Europameisterschaft 2024 hat in Baden-Württemberg für eine bemerkenswerte Welle von Touristen gesorgt. Im Juni und Juli 2024 fanden in Stuttgart mehrere packende Gruppenspiele und ein Viertelfinalspiel statt, die nicht nur die Fans aus den teilnehmenden Ländern anzogen, sondern auch den Hotelsektor und die lokale Wirtschaft beleben. Die bedeutendsten Spiele waren Slowenien gegen Dänemark, Deutschland gegen Ungarn, Schottland gegen Ungarn und Ukraine gegen Belgien, sowie das spannende Viertelfinalspiel zwischen Spanien und Deutschland.
Hinsichtlich der Übernachtungszahlen wurde ein drastischer Anstieg verzeichnet. Vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes zufolge stiegen die Übernachtungen dänischer Gäste im Vergleich zum Vorjahr im Juni 2024 um fast das Dreifache, konkret um 193,9 Prozent, was etwa 25.000 Übernachtungen ausmachte. Auch die ungarischen Reisenden zeigten sich sehr aktiv, mit einem Zuwachs von 171,5 Prozent auf gut 29.300 Übernachtungen.
Wachstum der internationalen Touristen
Die Zahlen aus dem Vereinigten Königreich sind besonders beeindruckend. Im Juni 2024 verzeichnete Baden-Württemberg einen Anstieg um rund 94,4 Prozent, was ungefähr 89.800 Übernachtungen entsprach. Dies stellt den größten absoluten Anstieg dar, der im Zusammenhang mit der Europameisterschaft zu verzeichnen war. Auch die ukrainischen und slowenischen Gäste trugen zum Aufschwung bei, mit Zuwächsen von 74,5 Prozent bzw. 71,7 Prozent.
Im Gegensatz dazu war der Anstieg bei den belgischen Besuchern mit 19,5 Prozent relativ gering. Diese Zahlen reflektieren möglicherweise die geringere Fußballbegeisterung im Vergleich zu anderen Nationen. Das Viertelfinalspiel im Juli, bei dem Spanien auf Deutschland traf, brachte ebenfalls einen Anstieg bei den spanischen Übernachtungen mit sich, jedoch nur um 18,0 Prozent.
Beeindruckend ist, dass trotz des massiven Anstiegs der internationalen Gäste, die Zunahme von inländischen Übernachtungen im gleichen Zeitraum stagnierte. Im Juni 2024 fielen die Übernachtungszahlen heimischer Gäste sogar um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang könnte teils auf die Verschiebung der Pfingstferien zurückzuführen sein. Interessanterweise stiegen die Übernachtungen inländischer Gäste im Juli um knapp 1,0 Prozent, was auf eine leichte Erholung hindeutet.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die Fußball-Europameisterschaft nicht nur ein Sportereignis ist, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf den Tourismus in einer Region haben kann. Besonders die hohen Zahlen aus den verschiedenen Länder zeigen, dass der Event internationale Beachtung fand und die Region stark im Rampenlicht steht. Die kommenden Monate könnten weitere Aufschlüsse darüber geben, wie nachhaltig dieser Tourismusboom tatsächlich ist und ob Baden-Württemberg als attraktive Destination für internationale Besucher bestehen bleibt.
