Baden

Fortschritt beim Radschnellweg-Ausbau in BW: Minister zeigt sich unzufrieden

"Verkehrsminister Hermann ist sauer: Baden-Württemberg hinkt beim Bau der Radschnellwege hinterher und hat erst vier von 20 geplanten Strecken bis 2030 fertiggestellt!"

Im Bestreben, den Radverkehr bis 2030 in Baden-Württemberg zu verdoppeln, stehen die Pläne für den Ausbau von Radschnellwegen auf der Kippe. Das ehrgeizige Ziel, bis Ende des Jahrzehnts insgesamt 20 Radschnellwege zu schaffen, bleibt bis dato unerfüllt, denn bislang wurden lediglich vier Teilstücke verwirklicht. Der Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Mitglied der Grünen, zeigt sich frustriert über die schleppenden Fortschritte und hat dies in einer aktuellen Stellungnahme betont.

Bei einem Besuch der Baustellen äußerte Hermann seine Unzufriedenheit und erklärte, dass seine Geduld am Ende sei. „Die Situation ist unbefriedigend“, so Hermann im Gespräch mit dem SWR. Die Radschnellwege, die dazu dienen könnten, umweltfreundliche Mobilität zu fördern, sind durch zahlreiche bürokratische Hürden und die Notwendigkeit, Flächen zu finden, schwerfällig im Aufbau.

Der aktuelle Stand der Radschnellwege

Der aktuelle Stand im Land ist ernüchternd: Bisher sind lediglich vier Teilstücke der geplanten Radschnellwege fertiggestellt worden. Dazu zählt ein kurzes Stück in Mannheim, der mehr als vier Kilometer lange Abschnitt zwischen den Gemeinden Ehningen, Böblingen und Stuttgart, der jedoch an der Stadtgrenze von Stuttgart endet, sowie jeweils 2,5 Kilometer zwischen Tübingen und Rottenburg und 1,3 Kilometer im Filstal zwischen Ebersbach und Reichenbach im Landkreis Göppingen. Der Verkehrsminister besuchte kürzlich die Baustelle im Filstal, wo derzeit die alte B10 von vier auf zwei Spuren zurückgebaut wird, um Platz für einen neuen, vier Meter breiten Radschnellweg zu schaffen.

Kurze Werbeeinblendung

Obwohl einige Abschnitte im Bau sind, wird der Ausbau durch ähnliche Probleme behindert wie im klassischen Straßenbau: Die Notwendigkeit zur Genehmigung durch Anliegerkommunen, Einhaltung von Naturschutzbestimmungen und der Erhalt bestehender Flächen stellt eine Herausforderung dar. „Es wird oft ebenso schwierig wie beim Bau von Straßen“, bemerkte Hermann und wies auf die bürokratischen Hürden hin, die viele Projekte verzögern.

Kritik von Umweltverbänden und der Opposition

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, dass künftig beim Bau von Radschnellwegen auf Flächenversiegelung verzichtet werden sollte. Stattdessen sollten vorhandene Infrastrukturen genutzt werden, wie beispielsweise die Umwidmung von Straßen in Radwege. Dies könnte eine nachhaltige Lösung darstellen, um den Radverkehr zu fördern, ohne die Landschaft weiter zu verbauen.

Die politischen Reaktionen auf die langsamen Fortschritte sind geteilt. Während die Opposition im Landtag die Kritik verstärkt, dass die tatsächliche Umsetzung hinter den ambitionierten Zielen des Ministers zurückbleibe, bemängelt die FDP, dass der Ausbau der Radinfrastruktur nicht zulasten der Wirtschaft geschehen dürfe. Der FDP-Verkehrsexperte Friedrich Haag betont die Notwendigkeit, Landstraßen nicht nur für den Individualverkehr, sondern auch als wesentliche Transport- und Lieferwege zu erhalten.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Mit insgesamt 15 Millionen Euro, die aus Bundesmitteln für die Planung zur Verfügung stehen, könnte theoretisch eine Beschleunigung des Ausbaus möglich sein, doch die Realität spricht eine andere Sprache. Minister Hermann hat nun angekündigt, die Strategie zu ändern, indem man Teilabschnitte in Angriff nimmt, wo es keine Widerstände gibt. Ein Ansatz, der möglicherweise dazu führen könnte, dass in den kommenden Jahren weitere Fortschritte zu verzeichnen sind und die Ziele realistischer werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"