Ein alarmierendes Problem in den Autobahn-Toiletten des Großraums Stuttgart hat die Autobahn GmbH dazu veranlasst, eine besondere Aktion zu starten. Trotz täglicher drei Reinigungsvorgänge werden viele dieser Toiletten innerhalb kürzester Zeit zu vernachlässigten Orten. Die Reinigungsunfälle und die anhaltende Verwahrlosung der sanitären Einrichtungen haben die Verantwortlichen dazu gebracht, ein neues Awareness-Programm in Form einer Plakataktion einzuführen.
Die Plakate, die auf diesen misslichen Zustand aufmerksam machen sollen, zeigen ein schockierendes Originalfoto einer verdreckten Toilette. Darunter prangt die Botschaft: „Muss das sein?“ Die Kampagne wurde am Montag an der Raststätte Engelberg bei Leonberg präsentiert. Das Ziel dieser Initiative ist es, Reisende für die Sauberkeit zu sensibilisieren und sie dazu zu ermutigen, respektvoller mit den Einrichtungen umzugehen.
Einblick in die Realität: Zustände an den Raststätten
Michael Gruber, der Leiter der Autobahnmeisterei Ludwigsburg, schildert die bedrückende Realität, die seine Mitarbeiter täglich erleben müssen. Er beschreibt die unsäglichen Zustände: „Kot an den Wänden, vermüllte Toiletten, verstopfte Abflüsse durch Dosen und Zigarettenschachteln.“ Auf Bildern, die im Rahmen der Pressekonferenz gezeigt wurden, sind die unhygienischen Zustände klar erkennbar – von Urinlachen bis hin zu allgemeiner Vermüllung.
Trotz der Investition von etwa fünf Millionen Euro in die Modernisierung von Toiletten und Raststätten in den letzten drei Jahren, bleibt das Problem bestehen. Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH, gibt zu, dass sie gegen die Rücksichtslosigkeit mancher Reisenden machtlos sind. „Unsere Autobahn-Parkplätze und Toiletten sollen sauber und sicher sein,” so Baur-Fewson, doch die Realität sieht oft anders aus.
Herausforderungen bei der Reinigung
Auch wenn die Toiletten dreimal täglich gereinigt werden, werden sie innerhalb eines kurzen Zeitraums wieder zu „stinkenden Orten der Verwahrlosung.“ Die Reinigungskräfte sind durch die hygienischen Zustände und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken zusätzlich belastet. Es wird deutlich, dass die Beseitigung solcher Zustände nicht nur ekelhaft ist, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter gefährdet.
In der Region sind insgesamt 15 Autobahnmeistereien unter der Verantwortung der Autobahn GmbH Südwest aktiv. Die Plakate mit dem provokativen Spruch werden am Montag an Raststätten entlang der A8 und A81 aufgehängt, darunter an Orten wie Heckengäu und Engelberg. Sollte die Aktion auf positive Resonanz stoßen, planen die Verantwortlichen, diese auch auf weiteren Raststätten in der Region auszuweiten.
Sendung am Mo., 2.9.2024 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4
