Am Sonntag rückt ein faszinierendes Ereignis in den Fokus, das die kulturelle Vielfalt und das historische Erbe von Baden-Württemberg hervorgehoben. Der diesjährige Tag des offenen Denkmals bietet eine einmalige Gelegenheit, tief in die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Region einzutauchen. Müller, Apotheker und Künstler treffen sich in alten Gemäuern und stellen die vielen Facetten der Architektur zur Schau, die oft verborgen bleiben.
Die verschiedenen Veranstaltungen laden ein, die versteckten Schätze Badens und Württembergs zu entdecken. Von historischen Gebäuden bis hin zu lebendigen Traditionen – hier ist für jeden etwas dabei. Das Besondere? Einige der Orte sind nur an diesem Tag für die Öffentlichkeit zugänglich. Dies schafft eine besondere Atmosphäre, die dazu einlädt, mehr über die Relevanz dieser Denkmäler und ihre Geschichten zu erfahren.
Einblicke in die Geschichte und Kultur
Ein definierendes Beispiel der diesjährigen Veranstaltungen ist das Metropol-Kino in Stuttgart. Nach langer Zeit der Renovierung wird es am Sonntag für die Öffentlichkeit geöffnet. Während Besucher auf der Erkundungstour durch das traditionsreiche Kino eine Perspektive auf die Transformationsgeschichten des Gebäudes erhalten, wird auch ein regulärer Betrieb im Oktober eröffnet. Diese Verbindung von Geschichte und zeitgenössischer Nutzung macht es zu einem bedeutenden Ort der kulturellen Begegnung.
Das Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers wird am KZ-Friedhof in Heilbronn gewahrt. An diesem besonderen Tag wird dieser zur Gedenkstätte umfunktionierte Ort für Besucher zugänglich. Hier sollen speziell angebrachte Schilder helfen, den geschichtlichen Wert des Ortes besser zu verstehen. Führungen werden angeboten, um das Gedächtnis der Verstorbenen zu ehren und die Besucher über die dunklen Kapitel der Geschichte zu informieren.
Eine weitere Attraktion ist die ehemalige Apotheke am Fischbrunnen in Esslingen, die sich mittlerweile in ein kleines, liebevoll eingerichtetes Museum verwandelt hat. Die Ehepaare Strölin, die als Apotheker tätig waren, erzählen den Besuchern von den alten Zeiten, als Medikamente noch direkt über den Tresen verkauft wurden.
Das Stuttgarter SWR-Funkstudio öffnet ebenfalls seine Pforten und bietet nicht nur interessante Besichtigungen an, sondern steht auch im Zeichen musikalischer Darbietungen. Das Symphonieorchester des SWR tritt live auf und zeigt, wie sich die Welt der Medien und der Musik vermischt. Der Ort selbst ist ein beeindruckendes Bauwerk, das zur Interaktion einlädt.
Besondere Erlebnisse für Entdecker
Für Technik- und Eisenbahnfans gibt es im Lehrstellwerk Kornwestheim spannende Einblicke in die Welt des Bahnverkehrs. Die Besichtigung der stillgelegten Anlagen bietet eine hervorragende Möglichkeit, das Innenleben eines wichtigen Verkehrszentrums zu erforschen und das komplexe Zusammenspiel von Mechanik und Technik beim Zugverkehr zu verstehen.
In Karlsruhe können die Besucher das historische Straßenbahndepot besuchen, das als Wiege der elektrischen Straßenbahn gilt. Führungen und Rundfahrten mit den historischen Bahnen lassen die Stadtgeschichte lebendig werden. Von der Schönheit der alten Züge bis zur modernen Verkehrsgeschichte ist es eine Reise, die viele Begeisterte anziehen wird.
Ein weiterer einzigartiger Ort ist die Mannheimer Abwasserkanalisation, wo die Besucher selbst hinabsteigen können, um mehr über die unterirdischen Strukturen zu erfahren. Über 900 Kilometer sind hier verborgen, und ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie wichtig diese Infrastruktur für die Stadt ist.
Die geschichtsträchtige Burgruine Dauchstein im Neckar-Odenwald-Kreis ermöglicht den Besuchern, die mittelalterliche Geschichte hautnah zu erleben. Diese Zollburg ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch eine Stätte, die die Geschichten und Geheimnisse der Vergangenheit birgt.
Für Familien und Naturliebhaber wird der Morlokhof in Baiersbronn eine aufregende Entdeckung. Hier können Besucher nicht nur alte traditionale Apfelsäfte probieren, sondern auch sehen, wie in früheren Zeiten Strohschuhe hergestellt wurden. Dies schafft nicht nur einen sinnlichen Zugang zur Geschichte, sondern auch eine Verbindung zu den traditionellen Handwerkskünsten der Region.
In der geschichtsträchtigen Stadt Heidelberg können Interessierte einen Blick in den Luftschutzbunker werfen, der während des Zweiten Weltkriegs eine bedeutende Rolle spielte. Diese Führungen verdeutlichen, wie wichtig Schutzräume in Kriegszeiten waren und welche Atmosphäre damals herrschte.
Daneben lädt die Freiburger Schauinslandbahn zu einer Fahrt ein, während die Aussichtsplattform einen Blick in die technischen Abläufe der Seilbahn bietet. Entdecker kommen besonders in der eindrucksvollen Naturkulisse auf ihre Kosten.
Zu guter Letzt erstrahlt die Klosterscheune Bebenhausen in neuem Glanz. Ursprünglich als Scheune genutzt, zeigt das denkmalgeschützte Gebäude, wie durch innovative Renovierungsmaßnahmen alte Architektur in moderne Wohnräume umgewandelt wird.
