Wer sein Auto auf einem Privatgrundstück reinigen möchte, sollte sich gut darüber informieren, welche Regeln dafür gelten. Denn das unbedachte Waschen kann nicht nur den Geldbeutel belasten, sondern möglicherweise auch erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Der Wunsch, das Auto selbst zu waschen, ist verständlich, doch nicht überall ist dies erlaubt.
Die Unterschiede in den Vorschriften sind regional enorm. Während man in einigen Bundesländern mit milden Strafen zurechtkommen kann, drohen in anderen akute Gefahren für die eigene Finanzlage. Der Auto Club Europa (ACE) richtete darauf hin, dass in vielen Gegenden nur das Abspritzen des Fahrzeugs mit klarem Wasser ohne Chemikalien erlaubt ist, und das auch nur, wenn das Abwasser nicht in die Kanalisation oder ein benachbartes Gewässer gelangt. Diese Maßnahmen dienen dem Umweltschutz, da schädliche Substanzen wie Öl und Kraftstoffe ins Grundwasser gelangen könnten.
Strenge Regelungen für die Autowäsche
Nach den geltenden Vorschriften ist die Autowäsche auf unbefestigten Flächen wie Rasen, Kies oder Schotter zumeist nicht gestattet. Auch das Waschen auf der Straße ist rechtlich problematisch, da es als genehmigungspflichtige Sondernutzung gilt und unter die Straßenverkehrsordnung (StVO) fällt. Hier ist das Benetzen und Verschmutzen der Fahrbahn generell untersagt.
Ein weiterer Aspekt, den Autowäscher berücksichtigen müssen, sind die Wochentage. In Bundesländern wie Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, sowie Städten wie Berlin, ist es sonntags und an Feiertagen nicht erlaubt, öffentlich wahrnehmbare Arbeiten wie beispielsweise die Autowäsche durchzuführen. Das bedeutet, dass man besonders an diesen Tagen sein Fahrzeug nicht selbst reinigen darf, da dies als Störung angesehen wird und Strafen nach sich ziehen kann.
Hohe Geldstrafen drohen
Die Bußgelder für illegale Autowäsche variieren stark. Während in vielen Regionen die Strafen bei etwa 25 Euro beginnen, können sie in Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen schon bei 500 Euro beginnen. In Sachsen sind sogar strafrechtliche Konsequenzen von bis zu 100.000 Euro möglich, was die Ernsthaftigkeit der Vorschriften unterstreicht.
Laut Experten ist das Waschen eines Autos auf dem eigenen Grundstück nur in sehr eingeschränkten Rahmenbedingungen zulässig. Einzig grundlegende Wartungsarbeiten wie das Staubsaugen und das Reinigen der Scheiben mit Wasser sind erlaubt. Für alles Weitere, insbesondere die gründliche Wäsche, bleibt dem Autobesitzer nichts anderes übrig, als eine Waschanlage oder einen professionellen Waschplatz aufzusuchen.
