Die Afrikanische Schweinepest (ASP) sorgt erneut für Alarmstimmung in Baden-Württemberg. Nach dem Verdacht auf einen neuen Fall bei einem Wildschwein im Rhein-Neckar-Kreis hat das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart umgehend reagiert. Diese Viruserkrankung, die für Menschen ungefährlich ist, hat bereits schwere Folgen für viele Schweinehalter in der Region. In den vergangenen Jahren hatte die ASP wiederholt in Nachbarbundesländern wie Hessen und Rheinland-Pfalz für Ausbrüche gesorgt.
Wichtiges Thema für die Landwirtschaft
Die agrarische Gemeinschaft in Baden-Württemberg steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Ursprünglich war die ASP 2020 in Brandenburg erstmals in Deutschland nachgewiesen worden, und ein vorhergehender Ausbruch in Baden-Württemberg ereignete sich im Mai 2022. Diese wiederkehrenden Verdachtsfälle im Land signalisieren eine alarmierende Situation und werfen die Frage auf, inwieweit es möglich ist, die Seuche einzudämmen. Für landwirtschaftliche Betriebe ist ein Ausbruch existenzbedrohend, was weitreichende wirtschaftliche und soziale Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Übertragungswege der Krankheit
Die Afrikanische Schweinepest ist besonders gefährlich, weil es keine Impfung für Schweine gibt, die sie effektiv vor der Erkrankung schützen könnte. Die Viren können direkt von Tier zu Tier übertragen werden, aber auch indirekt – beispielsweise durch Kontamination über Bekleidung, Schuhe oder Futter. Eine weitere Gefahr besteht in unsachgemäß entsorgten Speiseresten, die das Virus in die Natur einschleppen können.
Behördliche Maßnahmen und Vorbereitungen
Um die Ausbreitung der ASP zu verhindern, werden in Baden-Württemberg die notwendigen Maßnahmen getroffen. Landwirtschaftsminister Peter Hauk informierte am Mittag über den Verdachtsfall und die bereits umgesetzten Maßnahmen. Unter anderem kommen Kadaver-Suchhunde, Drohnen und Desinfektionsschleusen zum Einsatz, um verendete Tiere schnellstmöglich zu finden und die Belastung der Umgebung zu minimieren. Die Behörden haben zudem regelmäßige Tierseuchenübungen, auch zur Bekämpfung der Geflügelpest, durchgeführt.
Risiken für die Schweinehalter
Für Schweinehalter und landwirtschaftliche Betriebe bringt ein Verdachtsfall immer auch die Gefahr mit sich, dass die Tierbestände geschlachtet werden müssen. Das ist nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern führt auch zum Verlust wichtiger Genetik. Hierbei stellt die Möglichkeit von Bestandssperren eine entscheidende Herausforderung dar, die neben finanziellen Punkten auch das Wohl der Tiere berührt.
Langfristige Herausforderungen
Wie Landwirtschaftsminister Hauk betont, erfordert die Bekämpfung der ASP einen „langen Atem“. Dies bedeutet, dass die Akteure – Jäger, Landwirte und Tierhaltern – auf einen langen Kampf gegen die Viren vorbereitet sein müssen. Der ASP-Experte von Forst BW, Michael Seifert, weist darauf hin, dass die Seuche nicht über Nacht verschwinden wird und optimistisch gesehen mit einer Dauer von zwei Jahren gerechnet werden kann.
Rückblick auf vergangene Ausbrüche
Der jüngste Ausbruch in Baden-Württemberg hatte 2022 in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim große Nachteile für die betroffenen Betriebe zur Folge. Die schnelle Reaktion auf den ersten Verdachtsfall durch die Errichtung von Sperrzonen und andere Maßnahmen zeigt, dass die Behörden für solche Entwicklungen sensibilisiert sind und proaktive Schritte unternehmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Bedeutung für die regionale Gemeinschaft
Die potenzielle Rückkehr der Afrikanischen Schweinepest hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern auch auf die gesamte Gemeinschaft. Die betroffenen Betriebe sind oft wichtige Wirtschaftszweige, die Arbeitsplätze und Einkommen für viele Menschen bereitstellen. Ein Ausbruch könnte weitreichende Folgen für die Nahrungsmittelproduktion haben. Angesichts der Vernetzung der verschiedenen Betriebe müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten, um resilient gegenüber der Bedrohung durch ASP zu bleiben und die Gesundheit der Tierbestände zu schützen.