Arndt Joosten, der langjährige Manager der Philharmonie Baden-Baden, ist in der Nacht zum Freitag verstorben. Diese unerwartete Nachricht wurde am Freitagabend von Oberbürgermeister Dietmar Späth während eines Empfangs im Kurhaus bekannt gegeben, im Rahmen der traditionsreichen Großen Woche der Stadt. Joosten, der in der Region gut bekannt ist, war nicht nur für sein kreatives Management, sondern auch für seinen humorvollen und informativen Stil während der Konzerte im Weinbrennersaal bekannt.
Der Tod Joostens hat viele in der Kulturszene überrascht und betroffen gemacht. Späth äußerte in seiner Rede, dass viele Menschen in der Stadt Joosten während seiner langen Karriere näher kannten. „Ein Gesicht unserer Stadt über viele Jahrzehnte hat uns heute Nacht verlassen“, so der Oberbürgermeister. Er hatte Joosten erst vor drei Wochen bei einer Abschiedsveranstaltung im Weinbrennersaal verabschiedet.
Karriere und Engagement für die Philharmonie
Erst vor wenigen Wochen hatte Arndt Joosten seine aktive Karriere beendet und war kurz vor seinem Ruhestand. Joosten war seit 1984 mit der Philharmonie verbunden, zunächst als Pauker und später über zwei Jahrzehnte als Manager. Zuletzt war er bei verschiedenen Veranstaltungen wie der Philharmonischen Parknacht Ende Juli und den Gipfelkonzerten auf dem Merkur noch aktiv. Es waren diese Auftritte, die seine Leidenschaft für die Musik und das Orchesterleben weiter zeigten.
„Mit Arndt Joosten verlieren wir eine ganz große Persönlichkeit, die für unsere Philharmonie über so viele Jahre mit Herzblut und ganz besonderem Engagement gewirkt hat“, sagte Dietmar Späth. Er lobte auch Joostens Fähigkeit, den Orchesterbetrieb mit einem feinen Gespür für die Bedürfnisse von Musikern und Publikum zu leiten. Joosten wird als jemand in Erinnerung bleiben, der den Namen der Philharmonie in die Welt getragen hat.
Der letzte Auftritt Joostens fand am 10. August während der Schlosskonzerte in der mittelhessischen Stadt Weilburg statt. Nach diesem Konzert wollte er in den Ruhestand treten, den er nun leider nicht mehr erleben wird. Bis Ende August hatte er noch Urlaub genommen, bevor er seinen neuen Lebensabschnitt beginnen wollte.
Joostens Weg zur Philharmonie war alles andere als geradlinig. Ursprünglich war sein Herz für den Jazz geschlagen, nachdem er zahlreiche Jahre in einem Jazz-Trio gespielt hatte. Doch aufgrund finanzieller Erwägungen war er zu der убеждения gelangt, dass die Klassik der stabilere Arbeitsplatz sei. Es war ein mutiger Entschluss, ins Klassik-Management einzusteigen, der sich jedoch als ausgesprochen erfolgreich herausstellte. Nach mehreren Engagements in Städten wie Wuppertal und Berlin fand Joosten 1984 seinen Weg nach Baden-Baden.
Seine Erfahrung und sein tiefes Verständnis von Musik und Orchestrierung trugen dazu bei, dass die Philharmonie während seiner Amtszeit einen bemerkenswerten Aufschwung erlebte. Joosten arbeitete mit bedeutenden Dirigenten zusammen und hob den internationalen Charakter der Philharmonie hervor, indem er Weltstars wie Anna Netrebko und Plácido Domingo auf die Bühne brachte. „Was wir machen, ist weit mehr als ein reiner Konzertbetrieb“, bemerkte Joosten einst. „Es ist internationale Kommunikation.“
„Das Ganze hat sich gelohnt“, sagte Joosten kurz vor seinem Tod, als er auf die vielen schönen Momente und Erfolge zurückblickte, die er während seiner Karriere erleben durfte.
Arndt Joosten
Die Ende der August geplante Zeit des Ruhestands sollte für Joosten der Beginn eines neuen Lebensabschnitts sein, in dem er sich vielleicht verstärkt seinen persönlichen Interessen widmen wollte. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine spürbare Lücke in der kulturellen Landschaft von Baden-Baden und darüber hinaus. Erinnerungen an seine freundliche Art und seine Leidenschaft für die Musik werden jedoch immer bestehen bleiben.
Ein herber Verlust für die Kultur
Arndt Joosten wird als mehr als nur ein Manager in Erinnerung bleiben; er war ein Herzstück der Baden-Badener Musikszenen. Sein Beitrag wird in den kommenden Jahren sowohl in der Philharmonie als auch in der breiteren Kunstgemeinschaft nachhaltig spürbar sein. Es besteht kein Zweifel, dass sein Einfluss auf die Philharmonie und das kulturelle Leben der Stadt bleibenden Eindruck hinterlässt.
Das Erbe von Arndt Joosten
Arndt Joosten hinterlässt ein bedeutendes Erbe, das weit über seine Jahre als Orchestermanager hinausgeht. Durch seine Arbeit hat er nicht nur die musikalische Landschaft in Baden-Baden geprägt, sondern auch das Konzept von Stadtorchestern in Deutschland weiterentwickelt. Seine Fähigkeit, ein breites Publikum anzusprechen und Konzerte zu moderieren, hat zur Popularität der Philharmonie beigetragen. Joosten war bekannt dafür, musikalische Programme zu erstellen, die sowohl klassische Musikliebhaber als auch Neueinsteiger ansprachen.
Die von ihm initiierten Veranstaltungen wie die Philharmonische Parknacht und die Gipfelkonzerte zogen zahlreiche Zuschauer an und machten die Musik zugänglicher. Diese Ansätze werden auch in Zukunft als Vorbild für die Programmgestaltung weiterer kultureller Einrichtungen dienen.
Reaktionen aus der Kultur- und Musikszene
Der Tod von Arndt Joosten hat in der Kultur- und Musikszene große Bestürzung ausgelöst. Zahlreiche Musiker, Dirigenten und Kollegen äußerten ihre Trauer und ihr Beileid. Auch überregionale Medien berichteten und würdigten seinen Beitrag zur Musikszene. In sozialen Netzwerken sind viele bewegende Erinnerungen von Weggefährten und Freunden geteilt worden.
Ein Kommentar eines ehemaligen Dirigenten der Philharmonie beschreibt Joosten als „Visionär, der die Herzen der Menschen mit Musik erreicht hat.“ Solche Stimmen sind nicht nur Ausdruck des Schmerzes über den Verlust, sondern auch ein Zeugnis für die lebendige Gemeinschaft, die er um sich gesammelt hat und die durch seine Arbeit vitalisiert wurde.
Ein Blick in die Zukunft der Philharmonie Baden-Baden
Die Philharmonie Baden-Baden steht nun vor der Herausforderung, die Visionen und den Geist von Arndt Joosten weiterzuführen. Die anstehenden Entscheidungen zum künstlerischen Leiter und zur künftigen Programmgestaltung sind entscheidend für die weitere Entwicklung des Orchesters. In einer Zeit, in der Kulturveranstaltungen vor großen Herausforderungen stehen, wird es wichtig sein, das Publikum weiterhin aktiv einzubeziehen und innovativ zu sein. Beim nächsten Empfang wird die Stadt darüber diskutieren, wie man Joostens Vermächtnis wachhalten und gleichzeitig neuen Ideen Raum geben kann.
Die Stadtverwaltung hat angekündigt, ein würdiges Andenken an Joosten zu schaffen, möglicherweise durch die Initiierung einer jährlichen Veranstaltung, die in seinem Namen den kulturellen Austausch und die Musikförderung weiterführt.
