Im Bezirk Amstetten, wo die Regenfälle sich häufen, lassen die Vorhersagen aufhorchen. Die Landeswarnzentrale hat eine Unwetterwarnung für ganz Niederösterreich herausgegeben, mit starken Niederschlägen, die bis zu 200 mm/m² erreichen könnten. Die kritischen Zeiten sind zwischen Donnerstag und Dienstag, während zusätzlich auch starker Wind mit bis zu 90 km/h erwartet wird. Die Möglichkeit eines Anstiegs der Gewässer sowie potenzielle Hochwasserspitzen gestalten die Situation als kritisch und ungewiss, wobei prognostiziert wird, dass diese sich auf ein 5- bis 30-jährliches Hochwasserereignis beziehen könnten.
Angesichts dieser Bedrohung haben die Gemeinden bereits Maßnahmen eingeleitet, um auf die bevorstehenden Wetterereignisse zu reagieren. In Ardagger äußerte Bürgermeister Johannes Pressl am Donnerstagmorgen, dass besonders am Wochenende oder zu Beginn der kommenden Woche eine Überflutung des Machlandes wahrscheinlich sei. Trotz der drohenden Gewitter und Starkregen wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Regenmengen über mehrere Tage verteilt fallen werden, was die unmittelbare Gefahr einer plötzlichen Kanalüberflutung verringert.
Maßnahmen zur Hochwasserprävention
Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. So wurde in Stephanshart entschieden, Sandsäcke zur Selbsthilfe im Katastrophenschutzlager bereitzustellen. Feuerwehrkommandant Johannes Kammleitner erklärte, dass die Bürger die Sandsäcke abholen können, um sich und ihre Grundstücke abzusichern. Wer Unterstützung benötigt, kann sich direkt an den Zivilschutz-Gemeinderat Roland Forster oder den Feuerwehrkommandanten Hannes Kamleitner wenden.
Neben der Gefahr von Überflutungen können auch Hangrutschungen ein Thema werden. Pressl warnte, dass durch den anhaltenden Regen der Boden weich werden könnte, was zu weiteren Gefahren führen kann. Daher rät er den Anwohnern, ihre Abflüsse von Schmutz zu befreien, um das Wasser effizient abfließen zu lassen.
Landwirte in Alarmbereitschaft
Die Landwirte in der Region sind ebenfalls betroffen und haben bereits erste Maßnahmen getroffen. Ein Landwirt aus Stephanshart berichtete, dass trotz der schlechten Wetterbedingungen am Mittwochabend bis spät in die Nacht hinein Mais geerntet wurde, um die Ernte so gut wie möglich zu sichern. Die bevorstehenden Regenschauer könnten die noch ausstehende Mais- und Zuckerrübenernte gefährden, was die Landwirte unter Druck setzt, möglichst viel vor der drohenden Überflutung zu ernten.
Bezirksfeuerwehrkommandant Rudolf Katzengruber steht in engem Kontakt mit der Bezirkshauptmannschaft sowie der Landeswarnzentrale. Er betonte, dass die Feuerwehren im Bezirk gut auf die Situation vorbereitet sind und auch ausreichend Sandsäcke bereitstehen, um schnell reagieren zu können. „Ich rate allen Betroffenen, rechtzeitig den Notruf 122 zu wählen. Die Feuerwehr ist bereit zu helfen“, fügte er hinzu. In Bezug auf die Prognosen bleibt er optimistisch, denn das Sprichwort besagt: „Angesagte Katastrophen finden nicht statt.“ Ob sich dies bewahrheiten wird, bleibt abzuwarten.