In der Eingangshalle des Landesklinikums Waidhofen/Ybbs zieht zurzeit eine eindrucksvolle Roll-up-Ausstellung die Blicke der Besucher an. Diese Initiative stammt vom Frauenhaus Amstetten und ist Teil des Projekts „StoP – Stadt ohne Partnergewalt“, das darauf abzielt, ein starkes Zeichen gegen häusliche Gewalt zu setzen. Die mehrsprachigen Informationsbanner sollen nicht nur informieren, sondernauch zum Nachdenken anregen.
Häusliche Gewalt kann jede Frau treffen, unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Sprache oder ihrem kulturellen Hintergrund. Diese Ausstellung hat die wichtige Aufgabe, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Laut Ursula Kromoser-Schrammel vom Frauenhaus Amstetten werden oft die ersten Warnsignale übersehen, wobei das frühzeitige Erkennen eine entscheidende Rolle bei der Gewaltprävention spielt.
Wichtige Unterstützung für Betroffene
Die Roll-up-Ausstellung ist nicht nur ein wichtiger Teil der Aufklärung, sondern steht auch im Kontext des bevorstehenden „Internationalen Tags zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen“ am 25. November. Die Kampagne „Orange the World“, die an diesem Tag ausgerufen wird, zielt darauf ab, die Sichtbarkeit und die Diskussion über Gewalt gegen Frauen zu fördern.
Im Landesklinikum Waidhofen existiert eine spezielle Opferschutzgruppe, die betroffenen Frauen Unterstützung bietet. Diese Gruppe arbeitet eng mit dem Frauenhaus in Amstetten zusammen. „Wir achten darauf, alle Anzeichen ernst zu nehmen und Hilfe zu bieten“, erklärt Oberarzt Michael Käferbäck, Leiter der Opferschutzgruppe. Die Initiative will einen Raum schaffen, in dem Frauen über ihre Erfahrungen sprechen können, ohne Angst haben zu müssen.
Die Roll-ups der Ausstellung sind so gestaltet, dass sie Frauen dazu ermutigen sollen, ihre Geschichten zu erzählen. Der Psychologe Sarah Harm unterstreicht, wie wichtig es ist, solche Themen sichtbar zu machen: „Die Ausstellung ist eine wertvolle Möglichkeit, um auf gewaltbelastete Frauen aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für deren Situation zu erhöhen.“
Diese Ausstellung ist somit nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Aufruf zur Wachsamkeit. Die Organisatoren hoffen, dass die Ausstellung dazu beiträgt, dass weniger Warnsignale übersehen werden und dass mehr Menschen den Mut finden, über ihre Erfahrungen zu sprechen.