In St. Peter hat die Planung eines neuen Geh- und Radwegs für Diskussionen gesorgt, da die Breite des geplanten Weges auf 2,60 Meter festgelegt wurde, was bei einigen betroffenen Unternehmern auf Verwunderung und Bedenken stößt. Gerhard Höfler, der Geschäftsführer von Höfler INt.com _Metallbau, äußerte kürzlich in einem Schreiben an die Gemeinde seine Unzufriedenheit über das Vorgehen. Er stellte in Frage, ob es eine Verkehrsfrequenzerhebung gab, die diese Entscheidung rechtfertigte. Höfler ist überzeugt, dass in der Region kein Bedarf an einem so breiten Radweg besteht.
Der Unternehmer äußerte zudem Bedenken für die Ausfahrt seines Betriebs. Jährlich produziert sein Unternehmen etwa 600 Traktoren für CNH, was zu rund 1.200 Fahrten von 12 Meter langen Lastwagen führt. Höfler war sich sicher, dass die neu geplante Verengung der Fahrbahn die Beweglichkeit der großen Lkw erheblich beeinträchtigen würde, was bedeuten könnte, dass seine Fahrzeuge den Geh- und Radweg befahren müssten. Er äußerte Skepsis, ob dieser dem Gewicht der 38 Tonnen schweren Zugmaschinen standhalten würde. Seiner Meinung nach benötigt die Industrie in einem Betriebsgebiet uneingeschränkten Zugang, um reibungslos operieren zu können.
Gespräche zwischen Gemeindevertretern und Unternehmern
Auf das Schreiben von Höfler reagierten Gemeindevertreter, und es fand ein weiteres Gespräch mit der Planer-Firma IKW sowie dem Unternehmer statt. Dabei konnten einige Missverständnisse geklärt werden. Bürgermeister Johannes Heuras erklärte, dass die Bedeutung der Schleppkurve bei der Planung berücksichtigt wurde und der Geh- und Radweg entsprechend ausgeführt wird. Der Bürgermeister stellte klar, dass die Baustelle ein fortlaufender Prozess ist und das Ziel sei, die Probleme bei der Zufahrt für Lkw so zu gestalten, dass sie weiterhin in der gewohnten Weise funktionieren können.
Heuras betonte, dass die Maßnahmen auch eine Verbesserung des Zugangs zu örtlichen Geschäften, wie einer Apotheke und einem Baumarkt, sowie dem Naherholungsgebiet zum Ortszentrum darstellen sollen. Die Gemeinde plant mit dem neuen Radweg eine Aufwertung und eine bessere Vernetzung der Region.
Die Perspektive einer größeren Planung
Laut Bürgermeister Heuras ist der Radweg Teil eines umfassenden Radwegkonzepts, das in der Region entwickelt wurde. Man habe sich intensiv mit den innerörtlichen Notwendigkeiten sowie den überregionalen Verbindungen auseinandergesetzt. In St. Peter sind rund 20 Maßnahmen geplant, die die Infrastruktur verbessern sollen. Der Bürgermeister sieht es als sinnvoll an, eine Radwegverbindung bis zum Kreisverkehr an der B 122 zu führen, um das Wegenetz weiter auszubauen und die etwa 13 Kilometer entfernte Stadt Steyr zu erreichen.
Nach dem Gespräch gab Höfler zu, dass einige seiner Bedenken zerstreut wurden. Ihm wurde zugesichert, dass keine Änderungen der Fahrbahnebenen durch Hochbordsteine vorgenommen werden, sodass die Lastwagen weiterhin den Geh- und Radweg befahren können. Doch Höfler bleibt skeptisch und fragt sich, warum nicht der Radweg entlang der Bundesstraße hätte geführt werden können. Außerdem macht er sich Sorgen über Parkplatzverluste, die durch das Bauprojekt entstehen könnten, konkret im Bereich der Apotheke.
Die Sorgen um die enge Kurve bei der Firma Mille teilt auch Alfred Mille selbst, der ebenfalls Bedenken angemeldet hat. In einer Rückschau bemerkte er, dass er vor 25 Jahren 90 Quadratmeter Grund abgetreten hat, um den Verkehr zwischen zwei Lastwagen zu ermöglichen. Auch ihm ist der neue Plan, der einen Hochbord im Bereich seiner Firma beinhaltet, ein Dorn im Auge. Er sieht zudem wenig Anzeichen dafür, dass der Radweg künftig von vielen Menschen genutzt wird und kritisiert, dass die Gemeinde nicht im Vorfeld den Dialog mit den Betroffenen gesucht hat.