Im Bezirk Amstetten verschärft sich die Hochwasserlage in alarmierender Weise. In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es zu einem deutlichen Anstieg der Wasserpegel, was in mehreren Gemeinden zu Überschwemmungen führte. Die Einsatzkräfte und die Bevölkerung waren jedoch dank präziser Wetterprognosen gut vorbereitet.
In der Gemeinde Ardagger ist die Situation besonders kritisch. Der Ortschaftsleiter Johannes Pressl gab bekannt, dass bereits über 800 Hektar im Machland überflutet sind. Es wird erwartet, dass diese Zahl auf bis zu 1.500 Hektar ansteigt, was nahezu das gesamte Augebiet umfasst. Dies ist besonders bedrohlich, da der höchste Wasserstand für Montag früh um drei Uhr prognostiziert wird.
Blindenmarkt: Wohnhäuser in Gefahr
Auch in Blindenmarkt hat sich die Lage weiter zugespitzt. Hier wurden bereits die Bewohner der Häuser rund um die Auseen aufgefordert, ihre Keller zu räumen. Weitere Hausbesitzer wurden dazu geraten, ebenfalls Vorkehrungen zu treffen. Die geschäftsführende Gemeinderätin Martina Gaind betont die Dringlichkeit der Situation und rechnet mit einem Anstieg des Wassers um über einen Meter in den nächsten sechs Stunden. Im Feuerwehrhaus werden Sandsäcke für die Bevölkerung gefüllt, um den drohenden Gefahren entgegenzuwirken.
Die Freiwillige Feuerwehr Wallsee hat ebenfalls reagiert und einen Schutzdamm an der Donau errichtet. Vizebürgermeister Christian Marschalek informiert, dass größere Überflutungen in ihrer Gemeinde momentan nicht zu erwarten sind, obgleich die Lage weiterhin angespannt bleibt. Der Schutzdamm wurde als vorsorgliche Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung vor den Wassermassen errichtet.
Die Rolle der Feuerwehren im Einsatz
In dieser Krise zeigen über 89 Feuerwehren im Bezirk herausragenden Einsatz. Angesichts der anhaltenden Niederschläge, die bis Dienstag andauern sollen, ist die unsichere Wetterlage eine große Herausforderung. Zudem wurde der gesamte Bezirk in den Katastrophenfall versetzt, was bedeutet, dass auch Unterstützung aus anderen Bundesländern sowie vom Bundesheer bereitsteht.
Der Rückblick auf frühere Hochwasserereignisse lässt viele Bürger in Ardagger und Stephanshart an ihre persönlichen Erfahrungen denken. Ein pensionierter Landwirt schilderte, dass man früher in einer Hochwassergegend lebte und heute froh ist, Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Schäden ergriffen zu haben. Solche Erinnerungen schärfen das Bewusstsein für die Gefahren, die mit Hochwasser verbunden sind, und machen die Umstände umso ernster.
Besonders besorgniserregend ist die Situation für die Wildtiere in den betroffenen Gebieten. Jäger warnen, dass die Tiere dringend einen ruhigen Rückzugsort benötigen, da sie aufgrund der Fluten in gefährliche Lagen geraten können. Das kalte Wasser und die tiefen Temperaturen stellen eine zusätzliche Bedrohung dar und erhöhen die Notwendigkeit, Rücksicht auf die Wildtiere zu nehmen.
Die kommenden Stunden werden entscheidend sein, und die Situation bleibt angespannt, während die Menschen im Bezirk Amstetten auf einen weiteren Anstieg der Pegel warten. Die Behörden und die Bevölkerung arbeiten eng zusammen, um die kommenden Herausforderungen bestmöglich zu meistern.