BEZIRK AMSTETTEN. Der Gemeindedienstleistungsverband Amstetten (GDA) steht an der Spitze eines der größten Glasfaserprojekte in Niederösterreich. Im ländlichen Raum wird eine umfassende digitale Infrastruktur geschaffen, die es jeder Immobilie in den Ausbaugebieten ermöglicht, kostengünstig einen Glasfaseranschluss zu erhalten. Hervorzuheben ist, dass diese Infrastruktur in 100 Prozent öffentlicher Hand bleibt. Kürzlich erhielt der Bezirk die schriftliche Zusage für einen zweiten Fördercall im Westen des Bezirks.
Ein bedeutendes Projekt für ländliche Regionen
Der Glasfaserausbau hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in ländlichen Gebieten, die oft im Schatten urbaner Zentren stehen. Mit dem Ausbau des Ybbstals hat der GDA wertvolle Erfahrungen gesammelt, die nun auf das gesamte Mostviertel angewendet werden. „Der Markt ignoriert oft ländliche Gebiete und betrachtet sie als uninteressant“, erklärt GDA-Obmann Anton Kasser. Dies bringt Herausforderungen mit sich, doch durch den gesammelten Erfahrungsschatz wird die Region jetzt entschlossen angegangen.
Finanzierungsstrategien und Unterstützung durch Fördermittel
Für eine umfassende Umsetzung des Glasfaserausbaus ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den regionalen Behörden entscheidend. „Die Bundesbreitbandmilliarde 2020/30 ist hierbei eine wesentliche Unterstützung“, so Kasser. Bereits zwölf Millionen Euro wurden für den ersten Teil des Projekts, Mostviertel Nord, bereitgestellt. Der jetzt genehmigte zweite Fördercall für den Mostviertel Nord 2 umfasst u.a. die Gemeinden Ertl, Weistrach, Haag und Viehdorf. Geplant ist die Fertigstellung für 2027/28.
Ein Mega-Projekt mit hohen Investitionen
Das gesamte Vorhaben stellt ein gewaltiges finanzielles Engagement dar: Die Kosten belaufen sich auf 162 Millionen Euro. An diesem Betrag steuern Bund und Land über 115 Millionen Euro aus Fördergeldern bei. Versorgen werden rund 25.000 Gebäude und mehr als 27.000 Haushalte, während die Trassenlänge sich auf etwa 2.500 Kilometer beläuft. Dieses Engagement wird nicht nur die digitale Landschaft in Amstetten verändern, sondern auch positive wirtschaftliche Impulse setzen.
Gemeinden profitieren von Veränderungen
Die aktuellen Entwicklungen haben auch die Bürgermeister jener Gemeinden erfreut, die neu in das Projekt integriert sind. Laut den ursprünglichen Förderbedingungen war die Stadt Haag aufgrund bestehender Internetanbieter nicht förderfähig. Eine Änderung der Richtlinien ermöglicht nun die Teilnahme. Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP) erklärt: „Wir freuen uns über den Vollausbau und die Chance, unsere digitale Infrastruktur zu verbessern.“ Besonders in ländlichen Gebieten ist der Bedarf an zuverlässiger Internetverbindung groß, insbesondere in der Landwirtschaft.
Die Bedeutung der Anschlussquote
Der GDA verfolgt das Ziel, eine Anschlussquote von 60 bis 80 Prozent zu erreichen, und berichtet von erfreulichen Fortschritten in den Gemeinden. „Die Anfrage während der Sammelphase liegt bei einer Gebühr von 300 Euro, danach steigen die Kosten merklich“, betont Kasser. Dies ist ein Anreiz für viele Haushalte, sich frühzeitig für einen Glasfaseranschluss zu entscheiden.
Daseinsvorsorge und Digitalisierung
In der modernen Gesellschaft wird digitale Infrastruktur zunehmend als Teil der Daseinsvorsorge angesehen, ähnlich wie Wasser oder Kanalanschlüsse. „Glasfaser ist für uns unverzichtbar geworden“, erklärt Markus Burgstaller, VP-Bürgermeister von Viehdorf. Durch die verstärkte Digitalisierung wird die Lebensqualität der Bürger verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit der ländlichen Regionen gestärkt.
Eine Vorzeigeregion im digitalen Ausbau
Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden zeigt, dass es in der Region um mehr geht als um wirtschaftliche Gewinnerwartungen. „Wir sind eine absolute Vorzeigeregion für den digitalen Ausbau“, so Andreas Hanger, ÖVP-Bezirksparteiobmann und Nationalratsabgeordneter. Die Initiativen im Bezirk Amstetten fungieren als wichtigen Bestandteil der Daseinsvorsorge und tragen dazu bei, die Lebensbedingungen für die Bevölkerung durch verbesserte digitale Anbindungen erheblich zu steigern.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem fortschreitenden Glasfaserausbau wird das Mostviertel nicht nur digital besser vernetzt, sondern kann auch von den ökonomischen und sozialen Vorteilen profitieren, die mit einer hochwertigen Infrastruktur einhergehen. Es ist klar, dass die Entwicklungen der kommenden Jahre das Leben in ländlichen Regionen nachhaltig verbessern werden und diese als attraktive Wohn- und Arbeitsorte stärken.