Amstetten

Bruckner 5: Ein unvergesslicher Abend im Originalklang im Brucknerhaus

In Linz rockten das Orchester der Aufklärungszeit und Maestro Ádám Fischer beim Brucknerfest mit Mozarts Requiem und Bruckners 5. Symphonie – ein musikalisches Feuerwerk, das die Zuschauer begeisterte!

Am 8. Oktober 2024 fand im Großen Saal des Brucknerhauses in Linz ein außergewöhnliches Konzert unter dem Titel „Bruckner 5. im Originalklang“ statt. Der Abend, der mit viel Vorfreude erwartet wurde, bot ein bemerkenswertes Programm, das die Werke von W. A. Mozart und Anton Bruckner miteinander verband. Unter der Leitung von Ádám Fischer trat das Orchestra of the Age of Enlightenment (OAE) auf, ein Orchester, das für seine authentische Aufführungspraxis bekannt ist.

Der Programmgestalter Jan David Schmitz hatte ein gewagtes Konzept entworfen, das nicht nur Mozart's Requiem in d-Moll KV 626 und Bruckner’s 5. Symphonie umfasste, sondern auch die Verbindung zwischen diesen beiden Meilensteinen der Musikgeschichte thematisierte. Das Mozart-Requiem wird normalerweise als Höhepunkt eines Konzertes angesehen, jedoch stellte es in diesem Fall die Einleitung dar und bereitete das Publikum auf das Hauptwerk vor.

Ein Blick auf das Orchester und die Darbietung

Das OAE, 1986 in London gegründet, verfolgt das Motto „Questioning. Challenging. Trailblazing.“ und bietet Programme von Bach bis Brahms mit historischen Instrumenten und einer speziellen Stimmung von a‘ = 438 Hz an. Dies war zudem das erste Mal, dass das Orchester eine Bruckner-Symphonie zur Aufführung brachte. Mit etwa 80 Musikern, darunter sechs Kontrabässe, schufen sie eine eindrucksvolle Klangfülle, die das Publikum in ihren Bann zog.

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Der Dirigent Ádám Fischer, der für seine einfühlsame und dynamische Arbeitsweise bekannt ist, ließ die Musiker in einem eleganten und eindrucksvollen Stil musizieren. Die Streicher mit ihrem historischen Klang erzeugten eine fast schwebende Atmosphäre, während das „dies irae“ lebendig und stürmisch vorgetragen wurde. Die Ausführung war von einer erstaunlichen Präzision und Klarheit geprägt, sodass das Publikum die Komplexität der Fugen und Themen hautnah erleben konnte.

Die Solisten des Abends, darunter Fenja Lukas, Michaela Selinger, João Terleira und Alexandre Baldo, trugen ebenfalls zur außergewöhnlichen Darbietung bei. Besonders hervorzuheben ist Fenja Lukas’ lyrische und tragfähige Stimme, die in ihrem Duett mit dem Baß eine magische Verbindung schuf. Das Publikum war begeistert und belohnte die Darbietung mit langanhaltendem Applaus.

Der Höhepunkt des Abends

Nach der Pause begann die Aufführung der Bruckner-Symphonie, die unter den Händen des OAE und unter der Leitung von Fischer zu einem grandiosen Erlebnis wurde. Es war bemerkenswert, wie gut das Orchester den tiefen Ausdruck und die dynamischen Kontraste der Symphonie einfing, was nicht zuletzt durch die Verwendung historischer Instrumente und Techniken gelang. Die Aufführung war insgesamt fast 70 Minuten lang und zeichnete sich durch optimale Tempi und harmonische Bögen aus.

Besonders beeindruckend war die Verarbeitung der komplexen Fugenteile im vierten Satz, der dem Werk eine beeindruckende Tiefe verlieh. Fischer bewies, dass die Bruckner-Symphonie mit Originalinstrumenten nicht schwerfällig, sondern lebendig und ausdrucksstark gespielt werden kann. Das Ergebnis war ein homogenes und überwältigendes Gesamtbild, das die Zuhörer in seinen Bann zog und den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.

Die Rückmeldungen des Publikums waren durchweg positiv: Standing Ovations und tosenden Applaus waren ein Ausdruck der Begeisterung der Zuhörer. Es bleibt abzuwarten, ob das Konzert bald im Radio zu hören sein wird, denn viele Mikrofone waren während der Aufführung platziert. Dies wäre eine willkommene Möglichkeit, sich ein weiteres Mal an diesem außergewöhnlichen Abend zu erfreuen.

Das nächste Konzert des OAE mit Fischer findet bereits in wenigen Tagen in London statt – ein weiteres Ereignis, auf das sich die Musikliebhaber freuen können, um die einzigartigen Klänge von Bruckner zu erleben, die auch in Linz eindrucksvoll zur Geltung kamen.


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Quelle
onlinemerker.com

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