Im Ärztezentrum von Deutsch Kaltenbrunn, Bezirk Jennersdorf, war am Sonntagvormittag der diensthabende Arzt Dr. Philipp Karner beschäftigt, wenn auch nicht übermäßig gestresst. Viele Patientinnen und Patienten kamen mit akuten Beschwerden, wie Fieber, Husten und Halsschmerzen, oftmals von Angehörigen gebracht. Die wartenden Ärzte sind ein wichtiges Rückgrat im Burgenland, insbesondere seit die verbindliche Wochenenddienstpflicht vor über einem Jahr wieder eingeführt wurde, um die medizinische Versorgung sicherzustellen, wie ORF Burgenland berichtete.
Ein starker Anstieg an Patienten, der vor allem zwischen 8.00 und 14.00 Uhr auftritt, hat nun zu einer Anpassung der Öffnungszeiten ab Januar 2025 geführt. Entsprechend der Rückmeldungen hat die Ärztekammer beschlossen, die Dienstzeit zu verkürzen, um der steigenden Arbeitsbelastung und den Bedürfnissen der Ärzteschaft entgegen zu kommen. „Wir versuchen, einen Kompromiss zu finden, der sowohl für die Ärzte als auch für die Patienten funktioniert“, erklärte Michael Schriefl, Vizepräsident der Ärztekammer gemeinsam mit Neue Zeit. Diese Entscheidung spiegelt zudem wider, dass jüngere Ärzte oft keinen Dienst am Wochenende leisten möchten, was die Suche nach Fachkräften in der Region erschwert.
Die neuen Öffnungszeiten sollen sicherstellen, dass trotz der verkürzten Sprechzeiten die notwendige medizinische Versorgung gewährleistet bleibt. Der Standort Burgenland steht in direkter Konkurrenz zu den angrenzenden Bundesländern, wie Niederösterreich und der Steiermark, was die Anwerbung von Ärzten betrifft. Ein leichter Anstieg an Patienten und die bestehende Nachfrage nach ärztlicher Unterstützung machen eine effiziente Planung im Bereitschaftsdienst unerlässlich.