Ein neues Kapitel in der österreichischen Infektionsforschung beginnt: Das Ignaz Semmelweis Institut für Infektionsforschung (ISI) nimmt am 1. Januar 2025 offiziell seine Tätigkeit auf. Unter der Leitung von Florian Krammer, einem international anerkannten Virologen, der von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in den USA nach Wien wechselt, hat das ISI das Ziel, im Falle neu auftretender Krankheitserreger schnell reagieren zu können. In einer Pressemitteilung erklärte Krammer, dass das Institut auch als zentrale Anlaufstelle für die Bekämpfung von Epidemien und Pandemien in Österreich dienen soll. Der Aufbau eines umfassenden Labors, das mit hochmodernen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet ist, ist Teil der ambitionierten Pläne. Krammer betonte, dass diese Infrastruktur entscheidend ist, um Forschungsprojekte für klinische Tests und Impfstoffkandidaten zügig umzusetzen.
Forschung mit Weitblick
Florian Krammer wird nicht nur das ISI leiten, sondern auch eine Professur für Infektionsmedizin an der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien) bekleiden, wo er am 1. März 2024 seine Tätigkeit aufnimmt. Sein Fokus liegt auf der Charakterisierung viraler Krankheitserreger und der Entwicklung effektiver Impfstoffe und Therapien, insbesondere gegen Viren mit pandemischem Potenzial. Die MedUni Wien erwartet durch Krammers Expertise im Bereich Impfstoffentwicklung einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Forschung. Krammer ist bekannt für seine Arbeiten zur Immunantwort auf RNA-Viren, einschließlich Influenza und Corona.
Das ISI wird sich in den ersten Jahren auf verschiedene Viren konzentrieren, die in Europa aufgetreten sind oder potenziell neu auftreten könnten, darunter Hantaviren und hochpathogene Influenzaviren. Die Initiative, die Forschung eng mit der MedUni Wien zu verbinden, soll gewährleisten, dass im Notfall schnell Lösungen bereitgestellt werden können. Krammer kündigte an, dass im kommenden Jahr auch fünf Stellen für Junior Principal Investigators ausgeschrieben werden, um ein starkes Team zur Erforschung pandemischer Krankheiten aufzubauen.
Das Ignaz Semmelweis Institut wird somit nicht nur ein innovativer Forschungsträger, sondern auch ein Hoffnungsträger für die Infektionsmedizin in Österreich. „In Krisensituationen müssen wir flexibel und schnell reagieren können“, stellte Krammer klar, und damit setzt Österreich auf ein starkes Fundament für die zukünftige Entwicklung im Bereich der Virenforschung und Pandemievorsorge. Weitere Informationen finden Sie auf Volksblatt und MedUni Wien.