In Österreich bahnt sich eine umfassende Reform der medizinischen Grundversorgung an: Ab 2025 werden insgesamt acht neue Primärversorgungszentren in verschiedenen Städten eröffnet, darunter Bad Ischl, Wels und Perg. Diese Zentren werden mit 28 Kassenstellen für Allgemeinmedizin und speziellen Stellen für Kinderheilkunde ausgestattet. Laut Michael Pecherstorfer von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) sollen die neuen Einrichtungen flexiblere und längere Öffnungszeiten bieten, um die Patientenversorgung erheblich zu verbessern. Insgesamt investieren ÖGK und das Land Oberösterreich 18 Millionen Euro in die Schaffung dieser Versorgungszentren, was von der Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander als entscheidender Schritt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung außerhalb von Krankenhäusern gewertet wird.
Ein gemeinsames Konzept für die Gesundheitsversorgung
Wie von Taylor Wessing berichtet, ist das Konzept der Primärversorgungszentren darauf ausgerichtet, eine koordinierte hausärztliche Versorgung zu gewährleisten, die speziell auf die Bedürfnisse älterer und multimorbider Patienten zugeschnitten ist. In den Zentren sollen nicht nur Ärzte, sondern auch Fachkräfte aus anderen Bereichen, wie Pflegekräfte und Therapeuten, gemeinsam arbeiten, um eine ganzheitliche Betreuung zu sichern. Das bedeutet, dass Patienten nicht nur medizinische Behandlung erhalten, sondern auch Unterstützung bei der Organisation ihrer Versorgung und Therapie bekommen. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit soll eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen und die dauerhafte medizinische Betreuung erleichtern.
Im Rahmen der neuen Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetze, die ebenfalls ab 2025 gelten sollen, wird eine umfassende Vernetzung zwischen Primärversorgungszentren und Gesundheitsdiensten gefordert, darunter auch Kooperationen mit lokalen Gesundheitskiosken. Diese Initiativen zielen insbesondere darauf ab, die medizinische Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu verbessern. Die Stationierung von nichtärztlichem Personal in den Zentren wird auch der Entlastung der Ärzte dienen, sodass diese sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Die und vielversprechende Arbeitsbedingungen sollen dazu beitragen, dass mehr junge Mediziner motiviert werden, in unterversorgten Gebieten tätig zu werden.
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