Neuer Vorsitzender Haubner strebt Ruhe und Kontinuität im Nationalfonds an

Wien, Österreich - Am 12. Juni 2025 tagte das Kuratorium des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus erstmals unter dem neuen Vorsitz von Peter Haubner (ÖVP). Diese erste Sitzung fand am Donnerstag statt und markierte einen wichtigen Schritt in der aktuellen Gesetzgebungsperiode. Haubner übernimmt zusätzlich den Vorsitz des Komitees des Nationalfonds sowie die Agenden des Simon-Wiesenthal-Preises. In diesem Rahmen wurden auch wichtige Beschlüsse gefasst.
Die Sitzung folgte einer Gesetzesänderung, die es dem Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz (FPÖ) erlaubt, „gesamthaft vertreten“ zu werden. Diese Änderung war eine Reaktion auf massive Kritik von der Israelitischen Kultusgemeinde und von verschiedenen Opferverbänden an Rosenkranz. Der neue Vorsitzende äußerte, dass sein Ziel erreicht sei, „dass wieder Ruhe, Kontinuität und eine konstruktive Dialogkultur einkehren“ könne, wie vienna.at berichtet.
Wichtige Beschlüsse und Fördermittel
Im Rahmen der Sitzung wurden die Mitglieder des Komitees des Nationalfonds sowie die Jury des Simon-Wiesenthal-Preises einstimmig wiederbestellt. Diese Mitglieder setzen sich aus verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Vertretern zusammen. Die gewählten Mitglieder sind unter anderem Andreas Minnich (ÖVP), Sabine Schatz (SPÖ), Karl-Arthur Arlamovsky (NEOS) und Eva Blimlinger (Grüne). Weitere wichtige Mitglieder umfassen Oskar Deutsch (Israelitische Kultusgemeinde Wien) sowie Vertreter verschiedener religiöser und kultureller Institutionen.
Das Kuratorium genehmigte außerdem Finanzmittel in Höhe von etwa 2,8 Millionen Euro, von denen rund 1,2 Millionen Euro für soziale und medizinische Programme für NS-Überlebende sowie Bildungs- und Gedenkprojekte eingesetzt werden sollen. Rund 1,5 Millionen Euro sind zur Instandsetzung jüdischer Friedhöfe in Wien vorgesehen, eine Maßnahme, die im Kontext der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit von großer Bedeutung ist, wie ots.at anmerkt.
Simon-Wiesenthal-Preis und seine Bedeutung
Ein zentraler Punkt der Sitzung war auch die Diskussion um den Simon-Wiesenthal-Preis, der jährlich für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und zur Aufklärung über den Holocaust vergeben wird. Die Jury des Simon-Wiesenthal-Preises, die einstimmig bestätigt wurde, umfasst unter anderem Brigitte Bailer, Oskar Deutsch und Katharina von Schnurbein (Vorsitzende). Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird traditionell im Plenarsaal des Parlaments verliehen.
Im Jahr 2024 wird die Auszeichnung am 18. September 2025 verliehen, wobei die Jury aus über 220 Einreichungen aus 30 Ländern zehn Projekte nominiert hat. Die Bedeutung des Preises wurde von den anwesenden Mitgliedern des Kuratoriums, darunter auch Hannah Lessing und Judith Pfeffer, hervorgehoben, um die Notwendigkeit der kontinuierlichen Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu betonen, wie nationalfonds.org erläutert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sitzung unter Peter Haubner ein wichtiges Signal für die zukünftige Arbeit des Nationalfonds gesetzt hat, um sicherzustellen, dass die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Österreich angemessen gewürdigt wird.
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Ort | Wien, Österreich |
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