Neuer Präsident des PSCE: Drobics setzt auf sichere Kommunikation in Europa!

Wien, Österreich - Am 28. Mai 2025 wurde Dr. Mario Drobics, der Leiter der Competence Unit „Cooperative Digital Technologies“ am AIT Austrian Institute of Technology, zum neuen Präsidenten des Public Safety Communication Europe Forum (PSCE) gewählt. Seine Wahl folgt auf die Amtszeit von David Lund. Das PSCE ist eine Plattform, die die Entwicklung sicherer und interoperabler Kommunikationssysteme für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) vorantreibt. Drobics hebt hervor, wie wichtig der Dialog zwischen Einsatzorganisationen, Industrie und Forschung ist, um zukunftssichere Lösungen zu entwickeln.

Das PSCE wirkt maßgeblich an der EU-Initiative für Critical Communication Systems (EUCCS) mit, die den Aufbau sicherer Kommunikationsinfrastrukturen für das Krisenmanagement in Europa zum Ziel hat. Diese Initiative ist im Arbeitsprogramm von EU-Kommissar Magnus Brunner verankert und wurde von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als strategisch bedeutsam hervorgehoben.

Stärkung der europäischen Krisenreaktionsfähigkeit

Im Mai 2023 hob die Europäische Kommission die Bedeutung des EUCCS hervor. Diese Initiative zielt darauf ab, die Resilienz der öffentlichen Kommunikationsinfrastruktur zu stärken und die Krisenreaktionsfähigkeiten in Europa entscheidend zu verbessern. Bis 2030 soll ein sicheres, interoperables Kommunikationsnetzwerk für die öffentliche Sicherheit in der EU etabliert werden, das auf fortschrittlichen mobilen, mission-kritischen Standards basiert.

Die Entwicklung des EUCCS hat bereits eine lange Geschichte. Begonnen mit dem BroadMap-Projekt (2016-2017), das eine erste Bedarfsstudie durchführte, folgte das BroadWay-Projekt (2018-2022), welches sich auf vor-kommerzielle Beschaffungen konzentrierte. Aktuell wird die Initiative durch das BroadEU.Net-Programm (2022-2026) weiterentwickelt, das vom Internal Security Fund (ISF) der DG HOME finanziert wird und mit Vertretern aus 15 Mitgliedstaaten und Schengen-Ländern zusammenarbeitet.

Forschung und Verbesserung des Katastrophenmanagements

Zusätzlich stellt das EU-finanzierte Projekt CORE eine wertvolle Ergänzung dar. Dieses Projekt untersucht verschiedene Katastrophenszenarien, wie den Bombenanschlag in der Manchester Arena (2017) und den Großbrand in Jerusalem (2021), um Lücken in der katastrophenbezogenen Koordination und Kommunikation zwischen Behörden zu identifizieren. Professor Paolo Capuano von der Universität Salerno betont dabei die Notwendigkeit, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen, insbesondere aus Reaktionen, die nicht den erwarteten Erfolg gebracht haben.

Im Rahmen dieser Erhebungen wird auch der soziale Aspekt betrachtet, da bestimmte Gruppen in Krisensituationen besonders anfällig sind. Das Projekt fördert die Entwicklung praktischer Instrumente für politische Entscheidungsträger und Ersthelfer, um die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft zu stärken und Fehlinformationen, insbesondere über soziale Medien, in Notfällen entgegenzuwirken.

Dr. Drobics plant, das PSCE enger mit anderen EU-Initiativen zu vernetzen, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und europäische Datenräume. Dabei bleibt das übergeordnete Ziel, Forschungsergebnisse in praxistaugliche Lösungen für den öffentlichen Sektor und die Industrie zu überführen und sicherzustellen, dass Europa auf zukünftige Herausforderungen besser vorbereitet ist.

Das PSCE, das 2008 gegründet wurde, hat sich zu einem unabhängigen Forum entwickelt, welches den Austausch von Ideen und Best Practices fördert und Roadmaps zur Verbesserung der Kommunikationsstrukturen im Bereich der öffentlichen Sicherheit entwickelt. Diese Entwicklungen sind entscheidend für die Schaffung eines resilienten und gut vernetzten Europas, das in Krisensituationen effizient reagieren kann.

Für weitere Informationen stehen folgende Links zur Verfügung: OTS, PSCE Europe, und CORDIS.