Martin Kocher wird neuer Notenbankchef in Österreich
In einer überraschenden Ankündigung wurde bekannt gegeben, dass der derzeitige Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher im kommenden Jahr die Position des Gouverneurs der österreichischen Notenbank übernehmen wird. Der 50-jährige Wirtschaftsprofessor und ehemalige Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS) wird voraussichtlich im September 2025 Robert Holzmann als Notenbankchef ablösen.
Kocher, der als unabhängig betrachtet wird, aber politisch der konservativen ÖVP zugeordnet wird, wird damit auch Österreich im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) vertreten. Bisher sind keine geldpolitischen Standpunkte von Kocher bekannt, während sein Vorgänger Holzmann als geldpolitischer Hardliner gilt. Es wird berichtet, dass Holzmann sich im Juni als einziger Zentralbanker gegen eine Zinssenkung ausgesprochen hat.
Die frühzeitige Verkündung der Nachfolge von Holzmann ist darauf zurückzuführen, dass die konservativ-grüne Bundesregierung vor den bevorstehenden Parlamentswahlen im September wichtige Personalentscheidungen treffen möchte. Aktuellen Umfragen zufolge führt die rechtsextreme FPÖ derzeit in den Wahlprognosen.
