Die Sonderschulen werden ab dem Schuljahr 2025/26 mit modernen, kompetenzorientierten Lehrplänen ausgestattet, die sich an den Plänen der Volks- und Mittelschulen sowie der AHS-Unterstufen orientieren. Bisher war der Lehrplan der Sonderschulen lediglich ein Anhang zum Volksschul-Lehrplan und basierte auf Grundlagen aus den 1960er Jahren. Die neuen Lehrpläne sollen sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen dieselben Lehrinhalte wie an Regelschulen erhalten, jedoch mit angepasstem Schwierigkeitsniveau und flexibleren Förderschwerpunkten. Dies soll eine bessere Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ermöglichen und die Organisation an den Schulen erleichtern.
Die Bereiche des sonderpädagogischen Förderbedarfs werden in Sehen/Blindheit, Hören/Kommunikation, Motorik/Bewegung und emotional-soziale Entwicklung unterteilt. Zusätzlich wurde ein eigenständiger Lehrplan für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich kognitive Entwicklung entwickelt. Um die Umstellung auf die neuen Lehrpläne zu unterstützen, werden im kommenden Schuljahr die Schulbücher angepasst und Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte angeboten. Die tatsächliche Implementierung der modernisierten Lehrpläne soll dann im Herbst 2025 erfolgen.
Laut Statistik Austria gab es im Schuljahr 2021/22 knapp 30.000 Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen, die spezielle Förderung benötigten. Diese Schülerinnen und Schüler können entweder an separaten Sonderschulen oder gemeinsam mit nicht-behinderten Schülerinnen und Schülern an Regelschulen unterrichtet werden, je nach Bedarf und Förderplan. Die Anpassung der Lehrpläne der Sonderschulen an die allgemeinen Lehrpläne soll eine inklusivere Bildungsumgebung schaffen und eine individuellere Förderung ermöglichen.
