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Neue Kassenarztstellen in Österreich: Herausforderungen und Chancen in der Besetzung

Neue Kassenstellen ab Juli: Warum nur elf von 100 besetzt sind

Die Bundesregierung fördert neue Kassenstellen

Im vergangenen Jahr kündigte die türkis-grüne Bundesregierung unter Kanzler Karl Nehammer an, neue Kassenstellen zu schaffen. Der Bund plante vorerst die Ausschreibung von 100 neuen Stellen für Ärzte in den Bereichen Allgemeinmedizin, Kinderheilkunde und Gynäkologie. Diese Stellen sollten dazu beitragen, die Herausforderungen im Kassenarztsystem zu bewältigen. Bewerbern wurde ein attraktiver Starterbonus von bis zu 100.000 Euro für die Ersteinrichtung der Praxis geboten. Ursprünglich sollten diese Stellen bis Ende 2023 besetzt werden, was sich jedoch verzögert.

Um den Bedarf an neuen Kassenarztstellen zu decken, wurden bisher 70 Stellen ausgeschrieben und vergeben. Allerdings werden die meisten dieser Planstellen erst im Herbst eröffnet. Neben den bereits in Betrieb genommenen neuen Praxen werden sieben weitere Kassenordinationen Anfang Juli eröffnet. Dies bedeutet, dass bis dahin nur elf der geplanten neuen Kassenordinationen tatsächlich betriebsbereit sind. Von den ursprünglich geplanten 100 Stellen wurden 63 konkrete Bewerbungen eingereicht. Die restlichen 30 Stellen sollen im Laufe des Jahres ausgeschrieben und besetzt werden.

Die Wiener Ärztekammer unterstützt grundsätzlich die Initiative des Bundes, 100 neue Kassenarztstellen österreichweit zu schaffen. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass dies nur ein kleiner Schritt sei, da allein in Wien derzeit 34 Kassenstellen in der Allgemeinmedizin unbesetzt sind. Die Forderung, den Starterbonus auf alle offenen Kassenstellen auszuweiten, wird ebenfalls erhoben. Darüber hinaus sind in Wien 86,5 bereits vergebene Kassenstellen in der Allgemeinmedizin noch nicht aktiv, da geeignete Räumlichkeiten fehlen.

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Es gab jedoch eine Auseinandersetzung über zusätzliche 100 Kassenarztstellen, die von der Politik angekündigt wurden. Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), teilte mit, dass Finanzministerium und Gesundheitsministerium die zusätzlichen Stellen abgelehnt haben. Es wird in dieser Legislaturperiode keine Bewilligung für diese Stellen geben. Die Differenzen in dieser Angelegenheit wurden öffentlich diskutiert, und Gesundheitsminister Johannes Rauch forderte die ÖGK auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen, da ihnen jährlich 300 Millionen Euro für solche Aufgaben bereitgestellt werden.

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