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Die politisch aufgeladene Atmosphäre in Österreich hat einen neuen Schock erlebt: Beate Meinl-Reisinger, die Chefin der NEOS, verkündete am Freitag bei einer hastig einberufenen Pressekonferenz in Wien, dass ihre Partei die Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP und der SPÖ abbricht. Dies geschah nach Gesprächen in denen klar wurde, dass ein Durchbruch in den Verhandlungen unmöglich war. „Für grundlegende Reformen gab es immer wieder ein Nein“, erläuterte sie und informierte auch die Parteichefs Karl Nehammer (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ) sowie den Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen über die Entscheidung, wie vienna.at berichtete.
Politische Verhandlungen unter Druck
Die komplexe Situation in Österreich folgte den Nationalratswahlen Ende September, bei denen die rechtspopulistische FPÖ die stärkste Kraft im Parlament wurde. Die FPÖ konnte trotz ihrer 28,85 Prozent der Stimmen keinen Partner für die Regierungsbildung finden, was zu den Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS führte. Besonders heikle Themen wie Wirtschaft und Steuern zogen die Verhandlungen in die Länge, während ÖVP-Chef Karl Nehammer sogar eine Unterbrechung der Gespräche in Betracht zog, wie FAZ.NET feststellte.
Die sofortige Absage seitens der NEOS zeigt, wie fragil die politischen Machtverhältnisse in Österreich derzeit sind, und lässt Fragen zur zukünftigen politischen Ausrichtung des Landes aufkommen. Es bleibt abzuwarten, ob die verbleibenden Parteien eine alternative Regierung bilden können oder ob Österreich in eine noch tiefere politische Krise eintauchen wird.
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