Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat nicht nur im Bürgerkriegsland selbst für eine dramatische Wende gesorgt, sondern auch in Europa spürbare Folgen. In Österreich plant die Regierung unter Bundeskanzler Karl Nehammer konkrete Schritte, um syrischen Flüchtlingen eine Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen. Nehammer verkündete, dass Asylverfahren vorübergehend ausgesetzt und Rückführungen nach Syrien organisiert werden sollen, um dem „neuen Sicherheitsumfeld“ Rechnung zu tragen. Die Bundesregierung wird dabei unterstützt, indem bis zu 1.000 Euro für die Rückkehr angeboten werden, wie heute.at berichtete. Dies soll den syrischen Flüchtlingen helfen, aktiv am Wiederaufbau ihres Landes mitzuwirken.
Risikobewertung und Zukunftsperspektiven
Allerdings birgt diese Rückkehrinitiative auch Risiken. Das Außenministerium warnt aufgrund der unklaren Sicherheitslage vor Reisen nach Syrien und stuft dies als sehr gefährlich ein. Trotz der Anzeichen einer Stabilisierung bleibt der Weg zurück für viele gefährlich. Nehammer betonte in seinem Podcast, dass die Rückkehr freiwillig sein soll und man jederzeit die Sicherheit der zurückkehrenden Menschen im Blick haben wird. Zudem wird die Lage von Experten in der Türkei und anderen Partnern sorgfältig bewertet, wie auch fr.de bestätigte.
Die Pläne Österreichs stoßen sowohl auf Zustimmung als auch auf Skepsis. Während einige Politiker den Kurs unterstützen und einen Neuanfang für Syrien erhoffen, warnen Hilfsorganisationen vor voreiligen Schlüssen. Der Verband deutsch-syrischer Hilfsvereine hebt hervor, dass viele Syrer weiterhin große Ängste vor einer Rückkehr nach Syrien haben. Im Rahmen dieser Debatte sind auch andere europäische Länder betroffen, die ähnliche Maßnahmen hinsichtlich syrischer Flüchtlinge in Erwägung ziehen.