In Österreich brodelt es! Heute haben der Naturschutzbund Österreich sowie GLOBAL 2000 eine offizielle Beschwerde gegen die Bewilligung von Öl- und Gasbohrungen in Molln eingereicht. Diese geplanten Aktivitäten, die in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Kalkalpen stattfinden, wurden zwar vorübergehend gestoppt, könnten aber jederzeit wieder aufgenommen werden. Thomas Wrbka, Präsident des Naturschutzbundes, kritisierte die Entscheidung scharf und betonte, dass die Verpflichtungen aus dem Energieprotokoll nicht ausreichend beachtet wurden, als die Genehmigung erteilt wurde. „Das Zulassen der Bohraktivitäten zum Auffinden von unzeitgemäßem Gas und Öl widerspricht dem massiv“, erklärte Wrbka.
Die Umweltaktivisten sehen die Probebohrungen als eine direkte Bedrohung für die Artenvielfalt und warnen vor den Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie dem Wert der Erholung in dieser naturnahen Region. Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000, kritisierte die falschen Versprechungen des Projektwerbers ADX, der zunächst einen Gasfund lobte, um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern. Es stellt sich jedoch heraus, dass es hauptsächlich um Erdöl geht und die Mengen weit geringer sind als zunächst angenommen. „Eine Öl- und Gasförderung in Molln wäre für die Versorgungssicherheit irrelevant, würde aber unverhältnismäßig große Schäden an der Natur nach sich ziehen“, forderte Wahlmüller.
Ökologische Vielfalt in Gefahr
Die Lage in den Kalkalpen ist angespannt, wo eine bemerkenswerte Fauna, darunter Luchse, verschiedene Hühnerv-Arten sowie 1.500 Schmetterlingsarten, heimisch ist. Diese Region wird oft mit einem brasilianischen Urwald verglichen, so vielfältig und lebendig zeigt sie sich. Laut einem Bericht von Bergwelten lebt hier auch eine beachtliche Population an Rotwild und anderen Wildtieren, was die Wichtigkeit des Naturschutzes unterstreicht.
Die Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal äußert ebenfalls scharfe Kritik an den Bohrungen und sieht ein lukratives Profitinteresse der Firma hinter der Genehmigung. Bernhard Schön, ein Vertreter der Initiative, erklärte, dass die wirtschaftlichen Interessen die Natur und die notwendigen Maßnahmen gegen den Klimawandel in den Hintergrund drängen. Die Beschwerden sind auch ein Weckruf, um die Wichtigkeit des Schutzes dieser einmaligen Naturräume zu verhindern, wie es in der Pressemitteilung von OTS berichtet wird.