Im Landeskrankenhaus Hall, Tirol, wurde seit November ein innovatives Filtersystem für Narkosegase eingeführt. Dies ist ein bedeutender Fortschritt im Kampf gegen den CO2-Ausstoß im Gesundheitssektor, der für rund sieben Prozent der Emissionen in Österreich verantwortlich ist. Bisher wurden die sogenannten „volatilen Anästhetika“ nach dem Gebrauch einfach abgesaugt und in die Umwelt geleitet. Jetzt wird ein spezielles „Absorbersystem“ eingesetzt, welches diese Gase sammelt und durch einen Aktivkohlefilter fast vollständig absorbiert. Stephan Eschertzhuber, Primar der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, erläuterte, dass eine sechsstündige Narkose den gleichen CO2-Ausstoß verursacht wie eine Autofahrt von 1.700 Kilometern.
Nachhaltige Anästhesiepraktiken
Das LKH Hall ist Vorreiter in Tirol und hat nicht nur das Filtersystem eingeführt, sondern setzt auch aktiv auf die Reduktion umweltschädlicher Narkosegase. Desfluran, eines der schädlichsten Anästhetika, wird nicht mehr verwendet. Stattdessen greift das Anästhesieteam auf klimafreundlichere Alternativen zurück. Die Anwendung einer „Low-Flow-Anästhesie“ ermöglicht es, den Verbrauch von Narkosegasen um bis zu 58 Prozent zu senken. Diese Methode verbessert die Gaszufuhr durch eine automatische Kontrolle und reduziert den Frischgasfluss, was wiederum die Emissionen verringert, wie top.tirol berichtete.
Das neue System wird in Hall getestet und die gewonnenen Erfahrungen sollen auch anderen Kliniken in Tirol zugutekommen. Um die Nachhaltigkeit im OP zu steigern, plant das Krankenhaus langfristig die vollständige Umstellung auf diese neuen Systeme. Klimaschutz wird zur besonderen Herausforderung im Operationssaal, wo die Sicherheit der Patienten an erster Stelle steht, wie Eschertzhuber betont. Dennoch sind innovative Ansätze wie diese entscheidend, um die Umweltbelastung durch den Aneksthesiebereich erheblich zu reduzieren, so orf.at.
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