
René Benko, der österreichische Unternehmer und Immobilien-Tycoon, befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Dies folgt auf seinen Insolvenzantrag, den er am Landesgericht Innsbruck gestellt hat und der nun von einem Insolvenzverwalter überprüft wird. Laut Vienna.at wird sein Vermögen im Rahmen des Signa-Insolvenzverfahrens genau unter die Lupe genommen.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt ein ausgestopfter Steinadler, der zuvor in einer Jagdhütte im Karwendel hing und angeblich ein Geschenk von der verstorbenen Musiklegende Tina Turner ist. Es wird spekuliert, dass dieser Adler bei Sammlern einen hohen Wert erzielen könnte. Außerdem stehen Forderungen von 8,6 Millionen Euro durch die Schlosshotel Igls Betriebs GmbH im Raum, die mit der Einrichtung von Benkos Villa in Igls in Verbindung gebracht werden. Allerdings gibt es keine vertraglichen Belege für diese Forderung, was Fragen aufwirft.
Finanzielle Schwierigkeiten und Insolvenz
Die finanzielle Lage der Signa-Gruppe, zu der Benkos Unternehmen gehören, ist angespannt. Grund für die Insolvenzanmeldung sind Steuerschulden von über zwei Millionen Euro, die auch nicht vollständig bezahlte Zuschüsse für die insolvente Holding der Signa-Gruppe umfassen. Die Situation hat sich seit Ende November 2023 dramatisch entwickelt, als die Dachgesellschaft Insolvenz anmeldete, gefolgt von mehreren Tochterunternehmen. Die Gesamtschulden der Gruppe belaufen sich mittlerweile auf mehrere Milliarden Euro. Tagesschau.de berichtet weiter, dass das Innsbrucker Landgericht den Insolvenzantrag bestätigte, während der Richter in den kommenden Tagen über die weiteren Schritte entscheiden wird.
Bis vor einigen Monaten galt Benko noch als einer der reichsten Österreicher mit einem Vermögen von bis zu sechs Milliarden Dollar. Doch nach mehreren Rückschlägen und der Krise der Signa-Gruppe wurde er aus der Milliardärs-Liste von „Forbes“ gestrichen.
Ermittlungen und Vermögenswerte
Die Ermittlungen konzentrieren sich auch auf Benkos umfangreiche Waffensammlung, die hochwertige Flinten und Büchsen umfasst, einige davon mit goldenen Gravuren und den Initialen „RB“. Es ist unklar, ob diese Waffen tatsächlich im Eigentum von Benko sind, da einige davon von der Signa Holding bezahlt wurden, aber nie übergeben wurden. Bei einer Durchsuchung im Januar wurden außerdem Bargeld, Schmuck und Luxusuhren sichergestellt, darunter auch eine goldene Patek Philippe Uhr, die Benko seiner Frau geschenkt haben soll, die jedoch nicht in seinen offiziellen Vermögenslisten aufgeführt ist. Die Koordinationsprobleme zwischen den Verwaltern der verschiedenen Signa-Gesellschaften erschweren die Ermittlungen noch weiter.
Besonders bemerkenswert ist die Sonderstellung von Benkos Privatvermögen im Insolvenzverfahren, die die Koordination zusätzlich kompliziert. Einblicke in die rechtlichen Rahmenbedingungen zeigen, dass der Antragsteller bei Zahlungsunfähigkeit innerhalb von 60 Tagen einen Insolvenzantrag stellen muss, ansonsten drohen persönliche Haftungen für Geschäftsführer und Vorstände, wie auf WKO.at erläutert wird.
Die weitere Entwicklung um René Benko und die Signa-Gruppe bleibt abzuwarten, während die finanziellen und rechtlichen Herausforderungen ein neues Licht auf einen der einst angesehensten Unternehmer in Österreich werfen.
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