In Klagenfurt sind die Müllberge nach Weihnachten deutlich gestiegen. Gernot Bogensberger von der städtischen Entsorgung berichtete, dass am Samstagmorgen um 5.30 Uhr 18 Fahrzeuge eingesetzt wurden, um die gestiegenen Restmüllmengen zu bewältigen. Im Vergleich zu einem normalen Tourtag vor zwei Wochen gab es einen Anstieg von 15 Tonnen Restmüll, insgesamt wurden etwa 100 Tonnen am Samstag gesammelt. Die Erhöhung der Restmüllmenge beträgt zudem 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, angesichts der jährlichen Gesamtmenge von etwa 23.000 Tonnen in Klagenfurt. Die Hauptursache für die Überfüllung der Müllbehälter seien die vielen Kartonagen, die aufgrund des Onlineversands anfallen, was die Anwohner zunehmend stört.
Das Problem der Kartonentsorgung tritt auch in der Ostschweiz auf. Die Recyclingfirma Zingg in Tübach hat damit begonnen, Gebühren für die Entsorgung von Karton zu verlangen. Obwohl lange Zeit kostenlos, erntet diese Maßnahme Unverständnis von den Kunden. Der Grund für die Gebühren sind drastisch sinkende Kartonpreise, die durch die Importreduzierungen von China verursacht wurden. Zingg verlangt für die Entsorgung von bis zu 100 Kilogramm Karton eine Gebühr von 5 Franken und ab 100 Kilo 50 Franken pro Tonne. Laut Stefan Müller, einem Vertreter von Zingg, soll dies Nachhaltigkeit fördern, da Autofahrten nur für große Mengen sinnvoll sind. Manche Menschen bringen jedoch weiterhin große Kartons, ohne diese vorher zu zerschneiden, was die Entsorgung zusätzlich erschwert.
Preisdruck auf die Recyclingbranche
Die Preiserosion bei Altkarton ist alarmierend für die Recyclingindustrie. Bereits 2019 mussten Unternehmen für gesammelten Altkarton bezahlen, was als erheblicher Rückschlag für den Recyclingmarkt gilt. Reto Schnider von der Schnider AG in Engelburg hat festgestellt, dass die Industrie lange Zeit Geld für Kartonentsorgung erhielt, jetzt jedoch fürchten muss, selbst zahlen zu müssen. Dennoch bietet seine Firma weiterhin kostenlose Entsorgungsmöglichkeiten für Privatpersonen an. In St. Gallen können Ältere und Familien, die ihren Karton gebündelt vor die Tür stellen, kostenlose Abholungen in Anspruch nehmen, was zeigt, dass öffentliche Dienstleistungen immer noch einen wichtigen Teil des Recyclingsystems darstellen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines funktionierenden Recyclingsystems, um Ressourcen zu schonen und den Müll effizient zu verwalten, trotz der aktuellen Herausforderungen auf dem Markt, wie tagblatt.ch berichten.
Die Situation in Klagenfurt zeigt, dass leider viele Konsumenten mit der richtigen Mülltrennung Schwierigkeiten haben, vor allem während der Feiertage. Die städtische Entsorgung rät daher, Kartonagen zu zerknittern und richtig zu trennen, damit die Abfallbehälter für alle Anwohner nutzbar bleiben. Wenn sich die Situation nicht verbessert, wird die Belastung durch den Müll weiterhin zunehmen, was sowohl Klagenfurt als auch die Regionen in der Ostschweiz vor große Herausforderungen stellt, wie orf.at berichtet.
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