In einer bedeutenden Wende für die katholische Kirche in der Schweiz wurde **Charles Morerod**, der Bischof von Lausanne-Genf-Fribourg, heute als neuer Vorsitzender der **Schweizer Bischofskonferenz (SBK)** gewählt. Dies geschah am Ende der dreitägigen Vollversammlung in Engelberg. Morerod, ein 63-jähriger Dominikaner, trat bereits von 2016 bis 2018 in dieser Rolle auf und übernimmt nun die Position des Präsidenten vom baselstädtischen Bischof **Felix Gmür**, dessen Amtszeit gemäß den Statuten nicht verlängert werden konnte, wie *kathpress* berichtete.
In der turbulentesten Zeit für die Schweizer Kirche seit den letzten Jahren steht Morerod vor einer großen Herausforderung: Die Enthüllungen über Missbrauchsfälle und die damit verbundenen Ermahnungen des Vatikans haben das Vertrauen vieler Gläubiger erschüttert. In den letzten Monaten sorgten Ergebnisse einer Pilotstudie der Universität Zürich über Missbrauchsangelegenheiten für heftige Diskussionen, während gleichzeitig auch einige Bischöfe unter Verdacht gerieten. Interessanterweise wurde auch gegen Morerod ermittelt, wobei der Vatikan im Oktober lediglich formale Unregelmäßigkeiten feststellte, jedoch keine strafrechtlich relevanten Hinweise bzw. Vertuschungen fand, wie *bischoefe.ch* ausführte.
Erneute Verantwortung und Rolle in der Bischofskonferenz
Morerod, geboren am 28. Oktober 1961, hat sich seit seinem Eintritt in den Predigerorden im Jahr 1982 und mit seiner Priesterweihe im jahr 1988 in verschiedenen Funktionen der theologischen Lehre gewidmet. Nach seinem Doktortitel in Theologie und Philosophie hat er u.a. als Professor und Rektor an renommierten Institutionen gewirkt, darunter das Angelicum in Rom. Seine Erfahrung als Leiter und die Herausforderungen, denen er sich jetzt stellt, machen ihn zu einer prägenden Figur in der Zukunft der Kirche in der Schweiz.