Missbrauchsvorwürfe gegen WAC-Mitarbeiter: Grüne fordern Klarheit!

Missbrauchsvorwürfe gegen WAC-Mitarbeiter: Grüne fordern Klarheit!
Klagenfurt, Österreich - Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat seit Januar 2025 Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Wolfsberger AC aufgenommen. Die Vorwürfe umfassen schweren sexuellen Missbrauch, die Herstellung von Missbrauchsmaterial sowie die Gefährdung von Kindern im Alter von 12 bis 15 Jahren. In diesem Zusammenhang stehen die Berichte über problematische Vernehmungen der betroffenen Kinder, die nicht kinderschutzorientiert und traumasensibel waren. Dies hat nun zu einer parlamentarischen Anfrage durch die Grünen geführt. Olga Voglauer und Agnes-Sirkka Prammer, beide von den Grünen, setzen sich dafür ein, die Bedingungen der Zeugeneinvernahmen zu beleuchten.
Besonders kritisch äußerte sich Olga Voglauer über die Erfahrungen einer Mutter, die von stundenlangen Vernehmungen und Einschüchterungen ihres Kindes berichtete. Ihre Forderung nach Klärung der Anzahl vernommener Kinder sowie der Anwesenheit von Eltern oder rechtlicher Begleitung ist ein zentraler Punkt der Anfrage. Zudem sollen Fragen geklärt werden zur Anwendung von psychosozialer Prozessbegleitung und kindgerechten Protokollen.
Notwendigkeit von Standards
Voglauer hebt die Notwendigkeit hervor, verbindliche Standards zu etablieren, um die Qualität der Vernehmungen zu verbessern. Dies schließt gut geschulte Beamte und die Einbindung von Fachleuten für kindgerechte Einvernahmen ein. Agnes-Sirkka Prammer kritisiert zudem die Einstellung des Good-Governance-Förderprogramms, welches maßgeblich zur Förderung von Kinderschutzkonzepten im Sport beitrug.
Die Thematik der Befragungen von Kindern in Missbrauchsfällen ist besonders sensibel und anspruchsvoll. Laut Informationen von beauftragte-missbrauch.de ist die Beweissicherung in solchen Strafverfahren oft herausfordernd. Fehlende objektive Beweise wie DNA-Spuren oder unbeteiligte Zeugen machen es schwer, den Tathergang zu beweisen, was dazu führt, dass oft nur die Aussagen der Opfer entscheidend sind. Die hohen Anforderungen an die Qualität der Befragung sind vor allem bei minderjährigen Opfern wichtig, da unprofessionelle Vernehmungen erneute Traumatisierungen hervorrufen können.
Kinderschutz in Einrichtungen
In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, dass soziale Einrichtungen über Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen informiert sind, um präventiv gegen Machtmissbrauch, Übergriffe und Gewalt vorzugehen. Fachkräfte haben den Auftrag, ein sicheres und geborgenes Umfeld zu schaffen. Um dies zu erreichen, müssen sie sich mit Eltern kommunizieren und geeignete Maßnahmen ergreifen. Die Reform des SGB VIII im Jahr 2021 hat die Bedeutung von Schutzkonzepten in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe verstärkt, die unter §45 Abs.2 Nr.4 SGB VIII geregelt sind.
Schutzkonzepte sind individuelle Organisationsentwicklungsprozesse, die Verantwortung und Ressourcen erfordern, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche in solchen Einrichtungen geschützt sind. Alle Mitarbeiter*innen sowie die Kinder und Jugendlichen sollten in die Entwicklung und Anpassung dieser Konzepte einbezogen werden, um ein angstfreies Arbeitsumfeld zu schaffen.
Die aktuellen Ereignisse im Fall des ehemaligen Mitarbeiters des Wolfsberger AC verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für Reformen und die Schaffung sicherer Rahmenbedingungen, in denen Kinder und Jugendliche vor Missbrauch geschützt werden.
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Ort | Klagenfurt, Österreich |
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