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Milliardenschäden durch unbezahlte Überstunden: AK fordert Veränderungen!

Im Jahr 2024 haben die Beschäftigten in Österreich offenbar massive Mengen an Überstunden geleistet. Nach Angaben der Arbeiterkammer (AK) beläuft sich die Zahl auf nahezu 169 Millionen, von denen jede vierte Stunde unvergütet blieb. Dies führt nicht nur zu einem direkten finanziellen Nachteil für viele Arbeitnehmer:innen, sondern hat auch Auswirkungen auf den Konsum und die Budgetlage des Landes. Wie OTS berichtet, wird dieses brisante Thema am Montag, dem 31. März 2025, um 10:00 Uhr bei einer Pressekonferenz im AK Medienraum in Wien angesprochen. Renate Anderl, Präsidentin der AK Wien, und Ines Stilling, Bereichsleiterin Soziales, werden die Details präsentieren. Die Veranstaltung wird zudem live gestreamt, und Interessierte können Fragen per E-Mail an michaela.lexa@akwien.at stellen.

Die Situation der unbezahlten Überstunden wird zunehmend kritisiert. Während andere Themen wie zu Unrecht bezogene Sozialleistungen intensiv debattiert werden, bleiben die unbezahlten Überstunden oft ungestraft. Laut Momentum Institut gab es 2022 bereits 47,1 Millionen unbezahlte Überstunden, verglichen mit 40,7 Millionen im Jahr 2021. Männer leisteten davon 29,6 Millionen und Frauen 17,5 Millionen unbezahlte Überstunden. Der Anteil unvergüteter Überstunden ist bei Frauen höher, was zu einem erheblichen finanziellen Schaden beiträgt.

Forderungen der Arbeiterkammer

Auf der anderen Seite beschreibt Ines Stilling die gängige Praxis als „Lohnraub auf Kosten der Arbeitnehmer:innen“. Die AK fordert dringend Maßnahmen, um die Situation zu verbessern. Dazu gehören eine Anhebung des Mehrarbeitszuschlags auf 50%, der Anspruch für Teilzeitbeschäftigte ab der ersten Stunde sowie die Abschaffung des Zeitausgleichszeitraums von derzeit drei Monaten. Zudem soll ein Überstunden-Euro pro geleisteter Überstunde eingeführt werden, um die Mittel für Arbeitsmarktpolitik und Gesundheitsschutz zu sichern.

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Stilling hebt auch die Notwendigkeit effektiver Arbeitszeitkontrollen hervor. Aktuelle und minutengenaue Arbeitszeitaufzeichnungen sind unerlässlich, um Ansprüche bei der Vorenthaltung durch Arbeitgeber geltend zu machen. Die AK stellt dafür den „AK Zeitspeicher“ bereit, um die Dokumentation der Arbeitszeiten zu erleichtern. Diese Informationen bleiben anonym, und eine Registrierung ist unter www.ak-zeitspeicher.at oder über die AK App „Frag uns!“ möglich.

Gesamtgesellschaftliche Auswirkungen

Die fehlenden Überstundenvergütungen haben nicht nur individuelle finanzielle Auswirkungen, sondern beeinflussen auch das wirtschaftliche Klima in Österreich. Die Arbeiterkammer hebt hervor, dass der Verfall von Mehr- und Überstunden in laufenden Arbeitsverhältnissen in Kombination mit den prognostizierten, sinkenden Ansprüchen für Arbeitnehmer:innen in Zukunft zu einer noch größeren Belastung führen könnte. Es ist wesentlicher Handlungsbedarf gegeben, um untragbare Zustände zu verhindern und die Rechte der Arbeitnehmer:innen zu stärken.

Die bevorstehende Pressekonferenz könnte somit nicht nur neue Informationen zu den unvergüteten Überstunden bieten, sondern auch einen Impuls für gesellschaftliche Debatten über faire Arbeitsbedingungen in Österreich setzen.

Ort des Geschehens


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Wien
Genauer Ort bekannt?
Plößlgasse 2, 1040 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
momentum-institut.at

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