
Die trinationale Übung „TRIAS25“ findet vom 14. April bis 9. Mai 2025 am Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich statt. An dieser großangelegten Übung nehmen bis zu 950 Soldaten aus der Schweiz, 150 aus Deutschland und 200 aus Österreich teil. Die erste Woche der Übung ist dem Truppenaufmarsch gewidmet, während in der vierten Woche die Rückgliederung und der Rücktransport in die Heimatgarnisonen erfolgen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hebt die Bedeutung multinationaler Übungen zur Verbesserung der Einsatztechniken hervor. Laut OTS bietet der Übungsplatz in Allentsteig die nötige Fläche für komplexe Szenarien, inklusive dem Einsatz von scharfer Munition und moderner Infrastruktur.
Für die Übung kommen diverse Materialien zum Einsatz: geländegängige Fahrzeuge, Kampf- und Kampfschützenpanzer sowie Drohnen. Diese Maßnahmen ermöglichen ein gemeinsames Training mit mechanisierten Kräften. Die enge Zusammenarbeit zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz im D-A-CH-Format zielt auf den Fähigkeitsausbau und Synergieeffekte in der Verteidigung. Die Zusammenarbeit ist nicht neu; Österreichisches Kontingent nahm bereits im April 2024 an der Cyber-Übung „Locked Shields 24“ in der Schweiz teil.
Missstände am Truppenübungsplatz
Jedoch hat der Truppenübungsplatz Allentsteig auch mit Kritik zu kämpfen. Ein Rohbericht des Rechnungshofes erhebt mehrere Vorwürfe. So gab es ungerechtfertigte Preisnachlässe bei Holzverkäufen und Jagden. Darüber hinaus wurde das Vergabegesetz mehrfach umgangen, und angestellten der Heeresforstverwaltung wurden überhöhte Überstundenpauschalen gezahlt. Der Bericht kritisiert die wirtschaftliche Performance des Übungsplatzes und weist auf Mängel in den Führungskompetenzen hin, die hauptsächlich militärisch ausgebildet sind. Die Auslastung der Mannschaftsunterkünfte lag von 2010 bis 2013 bei lediglich 34,2 Prozent, was die Notwendigkeit eines effizienteren Managements unterstreicht.
Der Rechnungshof empfiehlt, die Forst- und Jagdaufgaben in die Verantwortung der Bundesforsten zu übertragen. Auch bei Holzvergaben wurden unzulässige Praktiken festgestellt. Ein Werkvertrag kam auf 288.000 Euro, obwohl ursprünglich 58.000 Euro veranschlagt waren. Trotz dieser gravierenden Missstände möchte das Verteidigungsministerium zum Bericht keine Stellungnahme abgeben und hat drei Wochen Zeit für eine eigene Einschätzung.
Geplante internationale Einsätze
Im Kontext multinationaler Übungen plant das Bundesheer für das Jahr 2025 insgesamt 33 Übungs- und Ausbildungsmaßnahmen im Ausland. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat diesen Plan dem Hauptausschuss des Nationalrates präsentiert. Die Maßnahmen sind größtenteils Fortsetzungen aus den Vorjahren und betreffen unter anderem Friedenssicherung, humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe. Geplant sind auch Einsätze in Ländern wie beispielsweise Deutschland und Kanada, wo die Entsendungen je nach Maßnahme zwischen 3 und 350 Personen variieren können. Überwiegend werden Stabs- oder Truppenübungen durchgeführt.
Der Fokus der Maßnahmen liegt klar auf der Verbesserung der Führungsleistungen und der internationalen Zusammenarbeit. Unterstützt wird dies durch die langjährige intensive Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeswehr, wobei österreichische Truppen regelmäßig auf deutschen Truppenübungsplätzen trainieren.
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