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Mikl-Leitner in der Kritik: Ein Kampf gegen den Islam ?

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner steht nach ihrer auffälligen Äußerung über einen angeblichen "Kampf gegen den Islam" in der Kritik. Der Theologe Jan-Heiner Tück beschrieb die Äußerungen der Politikerin als "verantwortungslos" und forderte eine umfassendere Widerrufsaktion. Mikl-Leitner hatte in einem ORF-Interview am 5. Januar von notwendigen Maßnahmen gegen den Islam gesprochen, was ein heftiges Echo hervorrief. Kathpress berichtet, dass auch der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, eine klare Richtigstellung seitens Mikl-Leitner verlangte.

In den Tagen nach ihrer ursprünglichen Äußerung versuchte die Landeshauptfrau, ihre Worte näher zu erläutern, indem sie betonte, sie habe nur den politischen Islam und integrationsunwillige Zuwanderer im Blick gehabt. Diese Präzisierung wurde jedoch als unzureichend angesehen, da sie den Verdacht schürte, dass alle Muslime in Österreich im Kampf gegen den Islam stünden. Nach Informationen von Die Presse ist die Realität vieler Muslime in Österreich vielschichtig: Rund 700.000 Menschen muslimischen Glaubens leben in dem Land, viele von ihnen sind gut integriert und schätzen die Vorzüge einer westlichen Demokratie.

Verantwortungsvolle Politik gefordert

Tück betonte, dass pauschale Vorurteile nicht nur die muslimische Gemeinschaft stigmatisieren, sondern auch den interreligiösen Dialog belasten. Statt in einen "Kampf" zu ziehen, müsse die Politik die positiven Integrationsbeispiele fördern und Brücken zu den Muslimen schlagen, die bereits erfolgreich in die Gesellschaft integriert sind. Eine differenzierte Sicht sei notwendig, um nicht Extremismus auf beiden Seiten zu schüren, warnte er weiter. Zudem wies er darauf hin, dass der Islam in Österreich eine rechtlich anerkannte Religionsgemeinschaft ist und der gesellschaftliche Zusammenhalt daher auf einem respektvollen Umgang fußen sollte.

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kathpress.at
Weitere Quellen
diepresse.com

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