
Die Wohnungsmieten in Österreich sind im Jahr 2024 drastisch gestiegen. Laut vorarlberg.orf.at gab es einen Gesamtanstieg um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der durchschnittliche Mietpreis inklusive Betriebskosten betrug 653,60 Euro, was 9,8 Euro pro Quadratmeter entspricht. Besonders in Vorarlberg stiegen die Mietpreise auf 11,3 Euro pro Quadratmeter. Diese Entwicklung macht Österreich zu einem der Länder mit den höchsten Mietpreisanstiegen in Europa. Während die durchschnittliche Inflationsrate in Österreich bei 3,3 Prozent liegt, stiegen die Mieten hierzulande um bemerkenswerte 70,3 Prozent seit 2010, was weit über dem europäischen Durchschnitt von 23,5 Prozent liegt.
Die Zahlen zeigen auch, dass Mieterinnen und Mieter in Österreich unter stark steigenden Kosten leiden. Im 4. Quartal 2024 lag die durchschnittliche Miete ohne Betriebskosten bei 502,1 Euro, was einem Anstieg von 5,6 Prozent im Jahresvergleich entspricht, wie sn.at berichtet. Gerade im frei finanzierten Wohnbau sind ein Viertel der 1,7 Millionen Miethaushalte den Mieterhöhungen ungeschützt ausgesetzt. Leonard Jüngling, Wohn- und Inflationsexperte, kritisiert, dass der von der Regierung beschlossene Mietpreisstopp nur für geregelte Mietverhältnisse gilt und somit viele Haushalte weiterhin unter Druck stehen.
Die politischen Reaktionen
Die SPÖ fordert daher eine Ausweitung der Mietpreisbremse, um den Mieterinnen und Mietern zu helfen. Hanel-Torsch, SPÖ-Wohnbausprecherin, hebt hervor, dass der Mietpreis-Stopp auch Verwaltungskosten umfasst und fordert, dass die Mieten von Altbauwohnungen nur moderat angehoben werden dürfen. Der gelernte Experte Jüngling warnt jedoch, dass die Maßnahmen nur eine teilweise Lösung darstellen und dass in vielen Bereichen weiterhin ein akuter Handlungsbedarf besteht, um die Mieter nicht weiter zu belasten.
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