Österreich

Menschenrechtswidrige Lage für UMFs in Österreich: Versorgungssystem versagt

Unterernährt und alleine gelassen: Die erschütternde Realität unbegleiteter Fluchtwaisen in Österreich

Die Lage unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Österreich bleibt laut Amnesty International weiterhin besorgniserregend. Trotz eines Rückgangs der Asylanträge sind im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen weiterhin hunderte unter 18-Jährige, hauptsächlich junge Männer, die allein nach Österreich geflohen sind. Insgesamt haben im Jahr 2023 5.089 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge um Asyl ersucht, wobei die Mehrheit aus Afghanistan und Syrien stammt.

Aktuell befinden sich 210 unbegleitete Minderjährige immer noch in Erstausfnahmezentren, obwohl sie laut Vereinbarungen längst in Länderquartieren untergebracht sein sollten. Der Hauptgrund für die Verzögerung liegt in einem Mangel an Betreuungsplätzen in den Bundesländern, was die Bundesunterbringungsagentur dazu zwingt, ihre Versorgung aufrechtzuerhalten. Dies führt laut Amnesty International zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, insbesondere im Hinblick auf die Rechte von Kindern auf der Flucht.

Ein zentrales Problem ist die fehlende Obsorge für allein reisende Kinder, da keine gesetzliche Vertretung ab dem ersten Tag der Ankunft implementiert wurde. Dies bedeutet, dass viele dieser Kinder sich selbst überlassen sind und möglicherweise in prekäre Situationen geraten, wie illegale Beschäftigung, Prostitution oder sogar Menschenhandel. Zudem bleibt das Finanzierungssystem für die Betreuung geflüchteter Kinder defizitär, mit einem stagnierenden Tagsatz von 95 Euro pro minderjähriger Person im Gegensatz zu den angemesseneren Beträgen in der Kinder- und Jugendhilfe.

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Die Zukunft der finanziellen Verbesserungen für die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Österreich ist weiterhin ungewiss, da die politische Umsetzung neuer Finanzmittel Zeit und Koordination erfordert. Die Intransparenz im Betreuungssystem sowie die Schwierigkeiten bei der Verteilung von Asylwerbenden in die Länderbetreuung tragen ebenfalls zur Komplexität und Ineffizienz des Systems bei. Trotz der bevorstehenden Nationalratswahl appelliert Amnesty International an die österreichischen Parteien, konkrete Verbesserungen für UMFs in ihre politischen Programme aufzunehmen, um den Schutz und die Unterstützung dieser vulnerablen Gruppe zu gewährleisten.

Quelle/Referenz
derstandard.at

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