Im Irak wird mit Hochdruck an der Exhumierung von etwa 100 kurdischen Frauen und Kindern gearbeitet, die Opfer der brutalen Herrschaft von Saddam Hussein in den 1980er Jahren wurden. Wie die Krone berichtete, haben Spezialteams begonnen, das Massengrab zu untersuchen, das 2019 entdeckt wurde, und zwar in der Provinz Muthanna, rund 15 bis 20 Kilometer von der Hauptstraße in Tal al-Shaikhia entfernt. Das Massengrab enthält Überreste von Frauen und Kindern, die in kurdischer Frühlingskleidung gefunden wurden, was auf die schrecklichen Umstände hindeutet, unter denen sie getötet wurden. Laut Diaa Karim, dem Leiter der irakischen Behörde für Massengräber, handelt es sich bereits um das zweite Grab dieser Art an dieser Stelle.
Die Ermordungen stehen im Zusammenhang mit der verheerenden „Anfal“-Kampagne, bei der zwischen 1987 und 1988 nahezu 180.000 irakische Kurden getötet und tausende Dörfer zerstört wurden. Die Toten könnten bei lebendigem Leibe begraben worden sein, wobei ein großer Teil durch Kopfschuss ums Leben kam, berichtete Karim. Ein weiteres Massengrab wurde in der Nähe des berüchtigten Nugrat-al-Salman-Gefängnisses gefunden, wo Dissidenten gefoltert und hingerichtet wurden. Insgesamt schätzt die irakische Regierung, dass während der Gräueltaten zwischen 1980 und 1990 rund 1,3 Millionen Menschen verschwanden.
Massengräber im Irak
Laut Wikipedia sind Massengräber im Irak Orte, an denen mindestens sechs Leichen unmarkiert abgelegt wurden. Diese Gräber sind oft durch Erdhügel oder tiefe Gruben erkennbar. Sie wurden während verschiedener Konflikte genutzt, um die extralegale Tötung von Zivilisten, Kriegsgefangenen und rivalisierenden Fraktionen zu verschleiern. Die Massengräber sind nicht nur Relikte der Saddam-Hussein-Ära, sondern auch Tragödien, die durch die Gewalt verschiedener Gruppen bis zum heutigen Tag fortdauern.
Die Exhumierungen stehen im Kontext einer umfassenden Aufarbeitung der Verbrechen, die unter dem Baath-Regime und später während des Irakischen Bürgerkriegs sowie durch die Gräueltaten der ISIS-Anhänger begangen wurden. Die Fortführung dieser Arbeiten ist entscheidend, um ein Stück der schmerzhaften Geschichte Iraks zu verstehen und um den Opfern sowie ihren Familien gerecht zu werden.
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