Maskierte Entführer: Paar verurteilt für brutale Rachevergewaltigung!

Schweden - In einem erschütternden Fall von Entführung und Vergewaltigung in Schweden wurde ein Paar zu Haftstrafen von jeweils sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Laut Kosmo täuschten die Tatverdächtigen eine polizeiliche Kontrolle vor, indem sie sich in Polizeiuniformen kleideten und Masken sowie Perücken trugen. Sie fesselten das Opfer, einen Mann, und brachten ihn zu einer Baustelle, wo sie ihn sexuell missbrauchten.

Das Gericht befand die Straftat als besonders schweren Fall von Selbstjustiz und Rache, da die Frau ihren ehemaligen Partner der Vergewaltigung beschuldigte. Das Opfer erhielt eine Entschädigung von 400.000 schwedischen Kronen, was etwa 36.360 Euro entspricht. Die hohe Haftstrafe reflektiert die Brutalität und die sorgfältige Planung der Tat. In Schweden werden Strafen für Sexualdelikte generell als außergewöhnlich hoch angesehen.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Sexualisierte Gewalt bleibt in Schweden ein gravierendes Problem. Laut einem Bericht von Amnesty International wurden im Jahr 2019 insgesamt 6256 Vergewaltigungen angezeigt, wobei viele Betroffene auf erhebliche Barrieren stoßen, wenn sie rechtliche Schritte einleiten wollen. Trotz der Einführung eines neuen Gesetzes, das das Zustimmungsprinzip zur rechtlichen Definition von Vergewaltigung beinhaltet, führen nur wenige Ermittlungen zu Verurteilungen.

Schwachstellen im polizeilichen Umgang mit Vergewaltigungsfällen sind evident, etwa die fehlende konsequente Anwendung der bestmöglichen Ermittlungsmethoden und die Verzögerungen bei der Befragung von Verdächtigen oder der rechtsmedizinischen Untersuchungen. Im Juni 2019 kündigte die Polizeibehörde eine Initiative zur Verbesserung der Ermittlungen an, die unter anderem die Einstellung von 350 neuen Ermittlungsbeamten umfasst.

Ein anderer Fall von Selbstjustiz

Ein weiterer Fall, der in den letzten Jahren in Schweden für Aufsehen sorgte, ist der als „Taximord“ bekannt gewordene Vorfall. Dabei wurden fünf Teenager wegen Mordes an einem mutmaßlichen Vergewaltiger verurteilt, wie der Berliner Kurier berichtet. Die Täter überwältigten den Taxifahrer, um an dessen Geld und Mobiltelefon zu gelangen, nachdem er zuvor von einem der Angeklagten als Vergewaltiger angezeigt worden war. Der Mord wurde als Selbstjustiz eingestuft, was die Diskussion über die gesellschaftlichen Mechanismen zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt neu entfacht hat.

Die Fälle verdeutlichen nicht nur die Problematik der sexualisierten Gewalt in Schweden, sondern werfen auch Fragen zur Wahrnehmung von Selbstjustiz und den rechtlichen Konsequenzen auf. Während einerseits die Strafen für Sexualverbrechen hoch sind, bleibt die Herausforderung, Opfer zu ermutigen, Anzeige zu erstatten, und das Vertrauen in das Rechtssystem wiederherzustellen.

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Ort Schweden
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