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Die Wiener Künstlerin Martha Jungwirth, die am 15. Jänner 1940 geboren wurde, feiert mit einer beeindruckenden Retrospektive im Guggenheim Museum in Bilbao einen neuen Höhepunkt ihrer Karriere. Die Ausstellung, die kürzlich eröffnet wurde, zeigt 67 Werke der talentierten Malerin und bietet somit einen umfassenden Überblick über ihr Schaffen von den 1970er Jahren bis heute. Diese einzigartige Gelegenheit bedeutet Jungwirth sehr viel, da sie in denselben Hallen ausstellt, in denen zuvor Größen wie Oskar Kokoschka präsentiert wurden, was sie in einem Gespräch mit der APA ausdrücklich betonte.
Die Retrospektive ist thematisch gegliedert und umfasst Kunstwerke, die die faszinierenden Malreisen Jungwirths nach Bali, Mexiko und Griechenland widerspiegeln. Ihre kraftvollen Werke, gekennzeichnet durch schnelle, gefühlvolle Pinselstriche und eine Palette lebendiger Farben, sind ein unverkennbares Merkmal ihres nonkonformistischen Stils. Jungwirth beschreibt ihre Arbeitsweise als impulsiv und nicht-denkend, was zu einer beeindruckenden Spontaneität in ihren Gemälden führt. Ihrer Meinung nach spielt der Zufall eine entscheidende Rolle, um den Fluss ihrer Kreativität aufrechtzuerhalten. Diese Eigenschaften haben Jungwirth über die Jahre hinweg nicht nur in Österreich bekannt gemacht, sondern sie auch international ins Rampenlicht gerückt, wie Puls24 berichtet.
Von der Vergessenheit zum Ruhm
Trotz ihrer frühen Erfolge und Auszeichnungen, darunter der Otto-Mauer-Preis im Alter von 21 Jahren und der Oskar-Kokoschka-Preis 2018, erlebte Jungwirth über Jahrzehnte eine Phase der Vernachlässigung im Kunstmarkt. Ihre Rückkehr auf die große Bühne wurde erst 2010 durch den Künstler Albert Oehlen eingeleitet, der sie in einer Gruppenausstellung im Museum Essl wiederentdeckte. Von da an stellten internationale Museen wie die Kunsthalle Krems und die Wiener Albertina ihre Werke aus, was ihren internationalen Ruhm entscheidend förderte. Inzwischen erzielen ihre Arbeiten Rekordpreise und ihre Kunstausstellungen ziehen das Interesse von Kunstliebhabern weltweit an, so vienna.at.
Die Ausstellung im Guggenheim bietet zudem eine genaue Analyse ihrer Themen, die von menschlicher Identität über Landschaften bis hin zu Tieren reichen. Das außergewöhnliche Talent der Künstlerin, Realität und Abstraktion vereinen zu können, macht ihre Werke sowohl visuell als auch emotional ansprechend. Ihre beeindruckenden Porträts, die sie mit einer tiefen emotionalen Verbindung zu den dargestellten Personen malt, zeugen von ihrer Fähigkeit, ihre persönlichen Erlebnisse in ihre Kunst zu integrieren. Die Retrospektive im Guggenheim läuft noch bis zum 22. September und bietet allen Kunstinteressierten die Möglichkeit, die eindrucksvolle Entwicklung ihres Lebenswerks nachzuvollziehen.
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