Mario Seidl zurück im Fokus: Dopingverfahren wirft Fragen auf!

Mario Seidl zurück im Fokus: Dopingverfahren wirft Fragen auf!
Österreich - Die Rückkehr des österreichischen Skispringers Mario Seidl bleibt ungewiss, nachdem in naher Vergangenheit Entscheidungen dreier Instanzen, einschließlich der Österreichischen Anti-Doping Rechtskommission, gefallen sind. David Müller von der NADA Austria hat betont, dass diese Entscheidungen auf einer umfassenden Beweiswürdigung und rechtsstaatlichen Grundsätzen basieren. Seidl war von 2013 bis 2019 Teil eines Passportverfahrens, wo über 40 Proben genommen wurden. In seinen Proben wurden Auffälligkeiten festgestellt, die zur Verfahrenseröffnung führten. Dennoch war Seidl durchgehend startberechtigt, da eine Suspendierung damals nicht möglich war. Diese Regelung wurde 2021 geändert, wodurch nun zwingend Suspendierungen ausgesprochen werden müssen, es sei denn, der Sportler kann erfolgreich dagegen vorgehen.
Die Aberkennung von Seidls Ergebnissen betrifft insbesondere die Zeiträume mit den größten Auffälligkeiten, in denen laut dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Blutmanipulation festgestellt wurde. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) war über die Vorgänge informiert, setzte Seidl jedoch weiterhin bei Wettkämpfen ein. Dies könnte nun zu einer Aberkennung von Team-WM-Bronzemedaillen aus 2019 und 2021 führen. ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher hat das Urteil akzeptiert und hervorgehoben, dass Seidl die Beweislast nicht umkehren konnte.
Seidls Sperre und Rückkehr
Mario Seidls Sperre gilt vom 28. November 2019 bis zum 27. November 2023, weshalb er bereits wieder startberechtigt ist. Obwohl er Doping bestreitet und einen Immundefekt als mögliche Erklärung für seine auffälligen Werte anführt, wird diese Argumentation von NADA-Geschäftsführer Michael Cepic als „reine Schutzbehauptung“ bezeichnet. Die NADA hat betont, dass die drei unabhängigen Instanzen, die befunden haben, dass Seidls auffällige Blutwerte nicht aufgrund seiner Argumente erklärbar sind, zu einem klaren Ergebnis gekommen sind.
In diesem Kontext ist es auch relevant, die praktischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Dopingkontrollen zu betrachten. Die Dopingkontrollen in Österreich erfolgen gemäß dem Welt Anti-Doping Code und dem Standard für Dopingkontrollen und Ermittlungen (SfDE). Das Dopingkontrollsystem der NADA stellt sicher, dass die Kontrollen qualitativ hochwertig durchgeführt werden und ein einheitliches Kontrollsystem implementiert ist.
Rechtliche Aspekte von Dopingverstößen
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die rechtlichen Fragen rund um Dopingverstöße. Im Herbst 2023 beschäftigte sich der Generalanwalt in einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (ECLI: EU:C:2023:676) mit der Veröffentlichung von Dopingverstößen durch die NADA. Die Hauptfrage bestand darin, ob die Publikation solcher Verstöße auf der NADA-Website mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar ist. Die Entscheidung kam zu dem Schluss, dass Informationen über Dopingverstoße keine „Gesundheitsdaten“ im Sinne der DSGVO sind und die Veröffentlichung rechtmäßig ist, um der Abschreckung und Verhinderung von Umgehungen von Strafen zu dienen.
Insgesamt spiegelt der Fall von Mario Seidl die Komplexität des Themas Doping im Sport wider. Durch die Änderungen in den Regelungen und die Klärung von rechtlichen Fragen versucht die NADA, ein nachhaltiges System zu schaffen, das sowohl der Integrität des Sports dient als auch die Rechte der Athleten wahrt. Informationen zu den Dopingkontrollen können auf der Website der NADA nachgelesen werden, wo auch eine detaillierte Darstellung des Kontrollsystems und der durchgeführten Maßnahmen zu finden ist.
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