Der renommierte Jurist Manfried Welan ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Neben seiner Tätigkeit als Rektor an der Universität für Bodenkultur erlangte Welan Bekanntheit durch seine politischen Engagements, wie beispielsweise als Dritter Landtagspräsident in Wien. Als Berater des ehemaligen Bundespräsidenten Thomas Klestil während der Regierungsbildung zur ersten schwarz-blauen Koalition Anfang 2000 spielte er eine bedeutende Rolle im österreichischen politischen Geschehen.
Welan wurde 1937 in Wien geboren und war eine vielseitige Persönlichkeit, die sich sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik engagierte. Als Professor für Rechtslehre an der Boku und später als Rektor prägte er maßgeblich die Universität. Darüber hinaus war er Vorsitzender der Universitätenkonferenz und setzte sich für Demokratiereformen im „Parteienstaat“ ein.
Politisch aktiv wurde Welan unter anderem durch den damaligen Wiener ÖVP-Chef Erhard Busek, der ihn in den Gemeinderat und den Landtag holte. Welan diente als Stadtrat und fungierte als Dritter Präsident des Wiener Landtags. Sein Einsatz für eine starke Demokratie und politische Bildung wurde von verschiedenen politischen Größen wie Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures gewürdigt.
Mit seinem fundierten Wissen, seiner liberalen Einstellung und seinem Blick für das Wesentliche wird Welan in Erinnerung bleiben. Sein Vermächtnis als bedeutende Stimme für politische Bildung und Engagement für eine starke Demokratie lebt weiter und inspiriert Generationen. Manfried Welan war nicht nur eine herausragende Persönlichkeit im österreichischen Bildungs- und Politikbereich, sondern auch ein Mensch mit feinen Manieren, der sich stets für die Werte einsetzte, von denen er überzeugt war.