Managementfehler treiben Firmen in die Pleite: Ein alarmierender Trend!

Managementfehler treiben Firmen in die Pleite: Ein alarmierender Trend!

Wien, Österreich - In Österreich gehen fast zwei Drittel der Unternehmensinsolvenzen auf Fehler in der Unternehmensführung zurück. Laut einer Analyse des KSV1870 waren im Jahr 2024 genau 63,8% der Firmenpleiten auf operative und strategische Fehler sowie persönliches Verschulden zurückzuführen. Dies stellt einen Anstieg von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar, was die hohe Anfälligkeit vieler Unternehmen in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld verdeutlicht.

Operative Ursachen führten mit 42,3% zum größten Teil zu Insolvenzen und zeigen einen Anstieg um 5,2 Prozentpunkte. Wichtige Probleme, die Unternehmen plagen, sind Finanzierungsschwächen, Liquiditätsprobleme und Absatzschwierigkeiten. Besorgniserregend ist, dass 40% der Firmenpleiten auf unzureichend gelöste Aufgaben im „daily business“ zurückzuführen sind. Zentrale Schwachstellen sind hier Absatzprobleme, steigende Kosten, mangelnde Planung und unzureichendes Controlling. Karl-Heinz Götze, Leiter der Insolvenzabteilung des KSV1870, hebt die hohen Anforderungen an das Top-Management in Krisenzeiten hervor.

Strategische Fehlentscheidungen

Strategische Fehlentscheidungen spielten in 11,5% der Fälle eine entscheidende Rolle, was ebenfalls einen Anstieg um 1,9 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023 darstellt. Die häufigste Ursache hierfür liegt in einer mangelnden oder verspäteten Anpassung an die Marktbedingungen. Persönliches Verschulden des Managements blieb mit 10% nahezu konstant, auch wenn dies im Vorjahr bei 11,1% lag.

Gründungsfehler bleiben ein ernsthaftes Risiko: 20% der Insolvenzen sind darauf zurückzuführen. Wichtige Einflussfaktoren sind das fehlende branchenspezifische Know-how (10,5%), unzureichende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und ein Mangel an persönlicher Eignung sowie ungenügendes Eigenkapital. Der KSV1870 verzeichnete, dass 2024 rund 6.600 Unternehmen Insolvenz anmeldeten, was auf die Schwierigkeiten hinweist, mit denen viele Firmen konfrontiert sind.

Externe Einflüsse und Herausforderungen

Während externe Einflüsse wie Naturkatastrophen, Pandemien oder Kriege 2023 noch für 11,2% der Insolvenzen verantwortlich waren, sanken diese auf 6,4% im laufenden Jahr. Der Rückgang der sogenannten „unbeherrschbaren Umstände“ deutet darauf hin, dass viele Unternehmen trotz dieser Herausforderungen an ihre Grenzen stoßen und interne Faktoren eine größere Rolle spielen als zuvor.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es entscheidend, dass Unternehmen ihre Managementstrategien überdenken und anpassen, um langfristig erfolgreich am Markt agieren zu können. Der KSV1870 warnt vor den Gefahren von Fehlentscheidungen in der Unternehmensführung und fordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die insbesondere in Krisenzeiten an das Management gestellt werden.

Die Insolvenzstatistik zeigt, dass Unternehmen in Österreich unter einem wachsenden Druck stehen und die Entwicklung von effektiven Strategien zur Problembewältigung und Risikoanpassung für ihren Fortbestand unerlässlich ist.„Unbeherrschbare Umstände“ sind also statistisch gesehen nicht mehr die Hauptursache; stattdessen stehen die klassischen Managementfehler im Fokus, die es in den nächsten Jahren zu überwinden gilt.

Die vollständige Analyse sowie weitere Details finden Sie auf Leadersnet, Kleine Zeitung und Kurier.

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OrtWien, Österreich
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