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In Österreich sorgt die Eventreihe „Mama geht tanzen“ für reges Aufsehen und ausverkaufte Clubs. Frauen feiern ohne Männer und das bereits ab 20 Uhr – nach nur drei Stunden sind sie wieder bei ihren Familien. Dieses Konzept hat sich von Wuppertal aus in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet. Es bietet Müttern die Möglichkeit, einmal Zeit für sich selbst zu nehmen, während Kritiker in der Veranstaltungsreihe einen Rückschritt für die Gleichstellung der Geschlechter vermuten, wie Krone.at berichtete.
Arbeit und Gender Care Gap
Die Debatte um Gleichstellung wird jedoch auch durch aktuelle Zahlen zur Arbeitsverteilung zwischen Männern und Frauen angestoßen. Im Jahr 2022 arbeiteten Frauen durchschnittlich fast 46 Stunden pro Woche, wobei fast zwei Drittel dieser Zeit für unbezahlte Arbeiten, wie Kinderbetreuung und Haushaltsführung, aufgewendet wurden. Bei den Männern beläuft sich diese Zeit auf etwa 21 Stunden. Der Gender Care Gap, der den Unterschied in der Zeit, die Männer und Frauen für unbezahlte Arbeit aufbringen, zeigt, beträgt 44,3 %. Frauen leisten somit durchschnittlich 1 Stunde und 19 Minuten mehr unbezahlte Arbeit pro Tag als Männer, was den Druck auf Mütter zusätzlich verstärkt, wie bpb.de hervorhebt.
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Haushalten mit Kindern. Eltern arbeiten im Schnitt rund 57,5 Stunden pro Woche und insbesondere Mütter übernehmen den Großteil der unbezahlten Aufgaben. Während Väter von kleinen Kindern nur etwa 2 Stunden pro Tag mit der Betreuung ihrer Kinder verbringen, sind es bei Müttern fast 4 Stunden. Diese Verteilung von Verantwortlichkeiten ist nach wie vor ein heiß diskutiertes Thema und stellt die Gegebenheiten der Gleichstellung in den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in Frage.
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