
Im Münchener Liebfrauendom wurde am Sonntag ein eindrucksvolles Mahnmal gegen den Missbrauch enthüllt. Dieses 60 Zentimeter hohe Kunstwerk mit dem Titel "Heart", geschaffen vom Münchner Künstler Michael Pendry, soll als bleibende Erinnerung für die Opfer dienen. Die Skulptur, die bis Ostern am Altar stehen und anschließend dauerhaft in der Krypta des Gotteshauses Platz finden wird, trägt die eindringliche Inschrift „Wer heilt die zerbrochenen Herzen?“, inspiriert von Psalm 147,3. Bei der Enthüllung waren zahlreiche Betroffene, Religionsvertreter und politische Repräsentanten anwesend, darunter Richard Kick, der Vorsitzende des Betroffenenbeirats, und Kardinal Reinhard Marx, die gemeinsam dem Werk von Pendry eine zentrale Bedeutung zuschrieben. Kathpress berichtete über die Symbolik der Skulptur, die über die Verletzlichkeit der Betroffenen hinaus auch eine Botschaft von Hoffnung und Heilung verkörpert.
Ein starkes Symbol für die Zukunft
Die gitterartige Struktur aus Vierkantstahl, die mit Goldton-Pulver beschichtet ist, steht symbolisch für die Brüche und Lücken im Leben der Missbrauchsopfer. Richard Kick erläuterte, dass das Kunstwerk Liebe, Empathie und Menschlichkeit repräsentiert, und gleichzeitig die emotionale Wunde, die den Betroffenen durch Missbrauch zugefügt wurde, sichtbar macht. Kardinal Marx bezeichnete die Installation als wichtigen Schritt in der Aufklärung und als Aufforderung, die schmerzhafte Wahrheit weiterhin zu erforschen. Kritik kam jedoch von der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, die die Münchener Aktion als problematisch ansah und forderte, die Kirche solle besser auf ihr Versagen in der Vergangenheit eingehen. Katholisch.de berichtete, dass das Mahnmal auf die Initiative des unabhängigen Betroffenenbeirats zurückgeht und eine langfristige Erinnerungskultur entwickeln möchte.
Das Mahnmal "Heart" regt zur Reflexion an: Während es den Weg für Heilung und Einsicht ebnen soll, bleibt es auch ein Mahnmal für die Verletzungen, die viele erlitten haben. Es ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein Aufruf an die Kirche und die Gesellschaft, diese Themen nicht zu vergessen und Verantwortung zu übernehmen. Die Diskussion über die Rolle der Kirche im Missbrauchsskandal und die fortdauernde Auseinandersetzung mit diesen schmerzhaften Themen werden damit weiterhin angefacht.
Details zur Meldung