Luxus-Hotel der Geissens: Zwangsversteigerung abgewendet - Doch wie geht’s weiter?

Luxus-Hotel der Geissens: Zwangsversteigerung abgewendet - Doch wie geht’s weiter?

Grimaud, Frankreich - Die Geissens stehen vor einer dramatischen Wendung bezüglich ihres Luxus-Hotels «Maison Prestige Roberto Geissini» an der Côte d’Azur. Am Donnerstagabend wurde beim zuständigen Gericht eine Berufung gegen die bevorstehende Zwangsversteigerung eingereicht. Diese Berufung hat aufschiebende Wirkung, was bedeutet, dass die Auktion, die für den 25. April 2025 angesetzt war, nun nicht stattfinden kann. Das französische Gericht prüft die Rechtmäßigkeit der ursprünglichen Entscheidung, und diese Prüfung könnte mehrere Monate in Anspruch nehmen, wie oe24 berichtet.

Bei der Zwangsversteigerung geht es um die Rückforderung von Steuerschulden in Höhe von rund 7 Millionen Euro, die sich über die Jahre 2010 bis 2022 angesammelt haben, einschließlich Verzugszinsen und Strafzahlungen. Diese finanziellen Forderungen sind an die Whereland Real Estate SA gerichtet, ein in Luxemburg registriertes Unternehmen von Robert Geiss. Der französische Staat erhebt Ansprüche auf die Steuerschulden, die auch Vorwürfe über unzulässige Steuervorteile im Zusammenhang mit der Immobilie in Grimaud umfassen, wie 20min hinweist.

Hintergründe der finanziellen Probleme

Robert Geiss hat sich in der Vergangenheit besorgt über die überzogenen Forderungen der Behörden geäußert. Trotz dieser Belastungen bleibt der Mietvertrag für das Hotel gültig, und der ursprüngliche Kauf des Grundstücks fand 2008 statt; das Hotel selbst wurde 2015 eröffnet. Laut französischem Steuerrecht wäre es erforderlich gewesen, die Immobilie innerhalb von fünf Jahren weiterzuverkaufen, um von bestimmten Steuervergünstigungen profitieren zu können, was den Geissens anscheinend nicht gelungen ist.

Das Hotel verfügt über vier Villen, drei Pools und 16 Zimmer und zieht weiterhin Gäste an. Dennoch bleibt die finanziellen Situation angespannt. Der Instagram-Account des Hotels vermittelt den Eindruck eines normal laufenden Betriebs, ohne auf die aktuellen finanziellen Schwierigkeiten hinzuweisen. Robert Geiss zeigt sich jedoch optimistisch bezüglich der Berufung und betont, dass er die Situation meistern kann.

Steuerliche Aspekte in Frankreich

Die komplexen steuerlichen Regelungen in Frankreich stellen für ausländische Investoren eine Herausforderung dar. Laut Cabinet Vigier unterliegt der Käufer einer Immobilie in Frankreich mehreren steuerlichen Abgaben. Immobilienerträge müssen in Frankreich versteuert werden, auch wenn der Eigentümer aus Deutschland stammt. Zudem gibt es ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung zwischen Deutschland und Frankreich, das für natürliche Personen mit Wohnsitz in Deutschland gilt.

Wer Immobiliengewinne in Frankreich realisiert, muss mit Abgaben von bis zu 39,5% rechnen, bestehend aus Einkommenssteuern und Sozialabgaben. Eine sorgfältige Planung und individuelle Beratung sind daher unerlässlich, um finanzielle Nachteile bei Immobiliengeschäften in Frankreich zu vermeiden.

Insgesamt bleibt die finanzielle Lage der Geissens angespannt, und die kommenden Monate werden entscheidend sein für den Verbleib ihres Luxus-Hotels an der Côte d’Azur. Die rechtlichen Auseinandersetzungen könnten weitreichende Auswirkungen auf ihre geschäftlichen Aktivitäten haben und die Zukunft ihrer Immobilienprojekte in Frankreich beeinflussen.

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OrtGrimaud, Frankreich
Quellen